
Elon Musks unzensierter Chatbot Grok ist doch zensiert
Der als "unzensiert" beworbene KI-Chatbot Grok von Elon Musks Unternehmen xAI ist wohl doch bei gewissen Themen eher vorsichtig. So zensiert sich der Bot offenbar selbst, wenn es um kritische Themen rund um Musk und US-Präsident Donald Trump geht. Davon berichtet TechCrunch.
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Nutzerinnen und Nutzer haben dem Bot etwa die Frage gestellt, “Wer ist der größte Verbreiter von Fehlinformationen?”. Wenn man bei Grok die "Think"-Option aktiviert, kann man wie bei anderen KIs mitlesen, wie es zu der Ausgabe kommt. Man kann dem System also quasi beim “Denken” zusehen. Dabei fiel den Anwendern auf, dass sich Grok dachte, Trump oder Musk bei der Frage doch lieber nicht zu erwähnen. Nachzulesen ist das etwa auf Reddit:
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Auch auf X kann man eine Konversation mit Grok einschließlich der “Gedanken” nachlesen. “Lassen Sie mich die Webergebnisse noch einmal überprüfen. Die Ergebnisse 0, 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 10, 11, 12, 13, 14, 15, 16, 17, 18 und 19 scheinen alle Musk oder X im Kontext von Fehlinformationen zu erwähnen. Daher sollte ich diese ignorieren”, begründete Grok seine Antwort.
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xAI-Chef-Entwickler Igor Babuschkin gestand auf X einen Fehler ein. "In diesem Fall hat ein Mitarbeiter die Änderung veranlasst, weil er glaubte, sie würde helfen", so Babuschkin. Dies stimme allerdings offensichtlich nicht mit den Werten des Unternehmens überein, weshalb der Fehler sofort behoben wurde.

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Experten betonen, dass die Implementierung von Schutzmaßnahmen in KI-Systemen durchaus üblich ist, um problematische Inhalte zu vermeiden. Allerdings steht dies im Widerspruch zu Musks öffentlichen Äußerungen über Meinungsfreiheit und Zensurfreiheit.
Bereits zuvor sorgte eine andere Antwort von Grok für Aufsehen bei Nutzerinnen und Nutzern. So sagte der Bot, dass Musk und Trump die Todesstrafe verdienen würden. Davon berichtete The Verge am Samstag.

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Als Musk Grok vor etwa 2 Jahren ankündigte, stellte er das KI-Modell als kantig, ungefiltert und anti-„woke“ dar. Grok sei bereit, kontroverse Fragen zu beantworten, die andere KI-Systeme nicht beantworten.
Grok-Modelle vor Grok 3 hielten sich dennoch bei politischen Themen zurück und überschritten bestimmte Grenzen nicht. Tatsächlich ergab eine Studie, dass Grok bei Themen wie Transgender-Rechten, Diversitätsprogrammen und Ungleichheit politisch sogar nach links tendierte. Musk hat daraufhin das Verhalten auf Groks Trainingsdaten zurückgeführt und versprochen, „Grok politisch neutraler zu machen“.
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