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Digital Life

Großbritannien fragt Deutschland, wie man eine Corona-App baut

In vielen europäischen Ländern wird derzeit an einer Corona-App gearbeitet, in Ländern wie Österreich, Deutschland und Italien ist bereits eine Lösung verfügbar. Großbritannien hat bei der Einführung seiner App allerdings Probleme.

Der erste Versuch wurde aufgrund technischer Probleme eingestellt. Im Abgeordnetenhaus hatte Premierminister Boris Johnson kürzlich noch gefordert, man solle ihm ein einziges Land nennen, das eine funktionierende App hat. Auf die Antwort „Deutschland“ durch den Abgeordneten Keir Starmer sagte Johnson: „Das ist falsch.“ es gäbe kein Land mit einer funktionierenden App.

Datenschutz-Probleme

Nun soll in der neuesten Variante der britischen App die von Google und Apple bereitgestellte Schnittstelle zum automatischen Registrieren von Kontakten verwendet werden. Damit folgt Großbritannien dem Vorbild von Deutschland und Österreich. Im Vorfeld hatte Großbritannien allerdings behauptet, die Schnittstelle würde nicht funktionieren.

Das Problem lies sich aber in der britischen App identifizieren. Sie war so angelegt, dass Informationen über das genutzte Smartphone-Modell per Bluetooth-Signal übermittelt wurden. Das verstößt aber gegen die Datenschutzbestimmungen von Google und Apple, weshalb die britischen Entwickler die Schnittstelle nicht nutzen konnten.

Kooperation mit Deutschland

Um die UK-App nun möglichst zügig fertig zu bekommen, soll Großbritannien beim deutschen Botschafter Andreas Michaelis um Hilfe gebeten haben. In einem Tweet schreibt Michaelis, er habe eine mögliche Kooperation mit dem britischen Gesundheitsminister Matt Hancock besprochen.

Die Apps sollen dabei helfen, über einen digitalen „Handshake“ Kontakte zu speichern. Hat sich ein Kontakt infiziert, wird man von der App darüber informiert und kann weitere Schritte einleiten. Derzeit können die Apps der europäischen Länder noch nicht miteinander kommunizieren, langfristig soll das aber möglich sein.  

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