Frustrated female entrepreneur looking at cellphone and shrugging.
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Digital Life

Innenministerium warnt vor gefährlichen SMS

Seit Juni gibt es in Österreich eine Welle an betrügerischen SMS (die futurezone hat berichtet). Angeblich habe die Empfänger*in eine Sprachnachricht erhalten und solle dem Link folgen, um diese anzuhören. Jetzt, knapp einen Monat später, warnt auch das Innenministerium vor diesen SMS und will dagegen vorgehen.

In Österreich kommt es laut Innenministerium derzeit zu einem erhöhten Aufkommen an betrügerischen Kurznachrichten. In den SMS wird eine verpasste Sprachnachricht vorgetäuscht, die abgerufen werden kann, indem einem Link gefolgt und eine App installiert wird. Die Täter*innen haben dann Zugriff auf SMS, Bank- und Kreditkartendaten. Zur Bekämpfung der aktuellen Welle an Cyberkriminalität wird nun die Zahl an Ermittler*innen erhöht, kündigte Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) an.

Löschen der App reicht nicht aus

Wurde der Link in der SMS aufgerufen oder die getarnte Schadsoftware installiert, sollte das Endgerät aus dem Mobilfunknetz genommen werden (Flugmodus). Entfernt werden kann die Schadsoftware durch das Zurücksetzen des Telefons - ein Löschen der App reicht nicht aus. Wie viele Menschen durch das installieren der Software Schaden davongetragen haben ist aktuell nicht bekannt.

Generell wird im Fall der Installation der Schadsoftware empfohlen, den jeweiligen Mobilfunkprovider und auch Finanzdienstleister über den Vorfall zu informieren sowie Bankkonto und Zahlungsdaten zu prüfen, heißt es aus dem Innenministerium dazu.

Schadsoftware aus dem Baukasten

Die aktuelle Betrugswelle zielt auf Android-Smartphones ab und auf die Gutgläubigkeit bzw. das Unwissen der Nutzer*innen. Solche Spam- und Phishing-Wellen werden von den Cyberkriminellen nach dem Baukasten-Prinzip erstellt und automatisiert durchgeführt.

Vor der Voicemail-Masche wurden etwa SMS verschickt, die behaupteten, man würde ein Paket von DHL bekommen. Auf einer Website, die der von DHL nachempfunden war, wurde dann eine Tracking-App zum Download angeboten. Dahinter steckt dieselbe Schadsoftware, wie jetzt bei der Voicemail-SMS. Die Paket-Tracking-SMS-Welle erreichte Österreich Ende März (die futurezone berichtete), die Polizei warnte Ende Mai.

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