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Internet-Ombudsmann warnt vor Abo-Fallen im Internet

Abo-Fallen sind unseriöse Geschäftspraktiken, mit denen Online-Anbieter Verbraucher locken. Sie wollen, dass diese angeblich kostenlose Abonnements eingehen. Doch nach einer Zeit bekommen Kunden dann doch eine Rechnung geschickt. Das ist vielen Internet-Nutzern ein Dorn im Auge. Sie beschweren sich beim Internet-Ombudsmann, einer Anlaufstelle für Streitschlichtung in Österreich.

Beim Internet-Ombudsmann haben sich im vergangenen Jahr Beschwerden über Abo-Fallen von Online-Anbietern gehäuft. Ebenfalls für viel Ärger sorgen Vertragsstreitigkeiten und Lieferprobleme. Das berichtet die Beratungsstelle in ihrem Jahresbericht für 2018. Insgesamt sind 3653 Beschwerden und 2972 Anfragen eingegangen.

Abo-Fallen bei Film-Streaming

33 Prozent der Beschwerden betrafen Abo-Fallen. Film-Streaming-Plattformen liegen dabei an erster Stelle. Viele Nutzer suchen kostenlose Filme im Netz. Sie registrieren sich dann auf dubiosen Websites mit Namen, E-Mail-Adressen und Telefonnummern. Statt Filme kommen dann Rechnungen. Es wird behauptet, dass man sich für ein kostenpflichtiges Abo registriert hat.

Die Nutzer werden in weiterer Folge mit Mahnungen, Inkassoandrohungen und Anrufen von erfundenen Rechtsanwaltskanzleien unter Druck gesetzt, die Rechnung in Höhe von mehreren hundert Euro zu bezahlen. Der Internet-Ombudsmann konnte die Konsumenten in vielen Fällen beruhigen, dass kein wirksamer Vertrag zustanden gekommen ist und die Rechnungen nicht zu bezahlen sind. Manche Websites wollen auch, dass Kunden ihre Kreditkartendaten eingeben. Gelockt werden Nutzer auch mit einem Ein-Euro-Gewinnspiel für hochpreisige Smartphones.

Ticket-Plattform aus der Schweiz

Für viel Ärger sorgte 2018 auch der Schweizer Ticket-Anbieter Viagogo. Nutzer, die dort Tickets kauften, waren sich nicht bewusst, dass es sich dabei um eine Plattform für einen Ticket-Schwarzmarkt handelt. Der laufende Countdown, der angezeigt wird, wenn man eine Bestellung im Warenkorb hat, setze viele Nutzer zusätzlich unter Druck, heißt es seitens des Internet-Ombudsmann. Der tatsächliche Preis werde zudem erst nach Abschluss der Buchung angezeigt. So wurden Ticket-Preise weit über dem Originalverkaufspreis verrechnet.

Auch der Anbieter Aliaz Corporation mit Sitz in Lettland sorgte für viele Beschwerden. Die Aliaz Corporation bietet über unterschiedliche Webseiten Produkte wie Diätpillen oder Potenzmittel an. Wenn Verbraucher ein Produkt über diese Websites bestellen, führt dies ungewollt zu wiederkehrenden Lieferungen der Produkte. Diese werden monatlich in Rechnung gestellt. Konsumenten schließen allerdings keinen rechtswirksamen Abo-Vertrag ab und müssen die Rechnungen für die wiederkehrenden Lieferungen nicht bezahlen.

Internetfallen selbst melden

Auf der Website der Watchlist Internet listet der Internet-Ombudsmann aktuelle Betrugsfälle und Online-Fallen auf. Wer sich bei einer Website nicht sicher ist, kann dort nachsehen und feststellen, ob andere Nutzer dort bereits schlechte Erfahrungen gemacht haben. 6260 Meldungen sind 2018 bei der Watchlist Internet eingegangen. Die Website watchlist-internet.at verzeichnete 1,31 Millionen Seitenaufrufe. 

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