Kettenreaktion war Ursache für Beinahe-Blackout in Europa
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Am 8. Jänner stand das europäische Stromnetz kurz vor einem Blackout. Die Sicherheitsmaßnahmen griffen jedoch rechtzeitig und konnten einen großflächigen Stromausfall verhindern. Die Analyse des Vorfalls durch das ENTSO-E (European Network of Transmission System Operators for Electricity) ergab nun, dass der Ausfall einer 400 kV Sammelschienenkupplung im Umspannwerk Ernestinovo in Kroatien der Auslöser war.
Eine Sammelschiene dient als Energieverteiler, über die Kupplung werden mehrere Sammelschienen verbunden. Durch den Ausfall um 14:04 Uhr wurden die Stromflüsse im Nordwesten und Südosten des Umspannwerks getrennt. Das sorgte dafür, dass der Strom stattdessen durch benachbarte Leitungen floss. Diese waren damit überlastet.
So wurde wenige Sekunden später die Leitung zwischen den serbischen Städten Subotica und Novi Sad wegen einer Überstromschutzauslösung lahmgelegt. Ihr folgten 13 weitere Leitungen. Bereits um 14:05 Uhr wurde das europäische Stromnetz deshalb in zwei Teile getrennt. Wie bereits bekannt konnte der Normalzustand erst 63 Minuten später wieder hergestellt werden.
Zusätzliche Netz- und Speicherkapazität
Das wurde durch die gemeinsamen Anstrengungen der europäischen Länder erreicht (futurezone berichtete). Um auch zukünftig die Stromversorgung zu sichern, fordert die Austrian Power Grid (APG) zusätzliche Netz- und Speicherkapazitäten in Österreich und Europa, sowie "Flexibilitätsoptionen, um die Volatilitäten der Erneuerbaren auszugleichen (insbesondere mittels digitaler Technologien)", heißt es in einer Aussendung.
ENTSO-E wird in den kommenden Wochen einen vollständigen, detaillierten Bericht über die Ereignisse veröffentlichen. Die mit dem Bericht beauftragte Expertenrunde soll auch mögliche Präventionsmaßnahmen erarbeiten.
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