File photo of a U.S. Air Force MQ-9 Reaper remotely piloted aircraft ready for take off at Kandahar Air Field
© REUTERS / BAZ RATNER

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Wie eine kleine Metallscheibe eine 11-Millionen-Dollar-Drohne abstürzen ließ

Oft sind es kleine Dinge, die eine große Wirkung haben. Das war auch beim Absturz einer 11 Millionen Dollar teuren MQ-9 Reaper Drohne des US-Militärs im April des vergangenen Jahres der Fall. Wie Business Insider berichtet, war dafür eine kleine Metallscheibe verantwortlich.

Das Metallstück, das in jedem Baumarkt gekauft werden kann, befand sich nicht einmal in dem Fluggerät selbst, sondern Tausende Kilometer entfernt in der Bodenkontrollstation der Drohne in der Creech Air Force Base im US-Bundesstaat Nevada.

Fehlerhafte Befehle

Dort brach die Scheibe aus ihrer Halterung und löste einen Kurzschluss aus, der zur Folge hatte, dass fehlerhafte Befehle an die Drohne gesandt wurden.

Wie sich die Scheibe gelöst hat, ist unklar. Sie wurde jedenfalls zwischen den empfindlichen Stiften des Steuermoduls (CCSM) gefunden, das Signale vom Steuerknüppel, der Tastatur und dem Trackball des Piloten in digitale Befehle für die Drohne umwandelt.

Notfallmaßnahmen halfen nicht

Die durch die Scheibe verursachten falschen Signale bewirkten, dass der Motor der Drohne abgestellt und der Propeller gestoppt wurde. Zwar wurden rasch Notfallprotokolle eingeleitet, das Steuermodul sandte jedoch weiter fehlerhafte Befehle, die das Flugzeug schließlich zu Boden stürzen ließen.

Zu dem Problem beigetragen hat offenbar auch die Fehlerlogik der Software der Reaper-Drohne, die widersprüchliche Befehle nicht erkannte oder zurückwies.

Das US-Militär hat aus dem Vorfall gelernt und die Steuermodule mit Abdeckungen versehen und sie hinter den Monitor verlegt. Sie sollen auch häufiger gewartet werden. Im konkreten Fall hatte sich fast ein halbes Jahr niemand darum gekümmert, heißt es in dem Bericht.  

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