Das Modul Haven-1 mit der hinten angedockten "SpaceX Dragon"-Kapsel.

Das Modul Haven-1 mit der hinten angedockten "SpaceX Dragon"-Kapsel.

© Vast

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Kryptomilliardär will mit SpaceX private Raumstation bauen

Die internationale Raumstation ISS nähert sich dem Ende ihrer Lebensdauer. Aktuelle Pläne sehen ein Ende im Jahr 2030 vor (die futurezone hat berichtet). SpaceX und das in Los Angeles ansässige Start-up Vast haben daher einen Plan zum Start ihrer kommerziellen Raumstation vorgestellt.

Vast wurde 2021 gegründet und entwickelt Raumstationen mit künstlicher Schwerkraft. Der Kopf des Unternehmens ist der Milliardär Jeb McCaleb, der die Kryptowährung "Stellar" mitgegründet hat. Zuvor arbeitete McCaleb als technischer Leiter beim Krypto-Unternehmen Ripple. McCaleb baute 2009 außerdem den Bitcoin-Marktplatz Mt.Gox auf, verkaufte das Unternehmen aber im Jahr 2011.

Platz für 4 Astronaut*innen

Zusammen mit Elon Musks Raumfahrfirma SpaceX will McCaleb das Hauptmodul "Haven-1" in den Orbit bringen. Eine Falcon-9-Rakete soll frühestens im August 2025 damit abheben. Später soll die Raumstation mit einem Vast-1-Modul ausgebaut werden. Ab diesem Zeitpunkt sollen 4 Astronaut*innen in der Raumstation leben und arbeiten. Nach einem Aufenthalt von etwa 30 Tagen sollen sie mit einem "SpaceX Dragon 2"-Raumschiff wieder auf die Erde zurückkehren.

"Eine kommerzielle Rakete, die ein kommerzielles Raumschiff mit kommerziellen Astronauten zu einer kommerziellen Raumstation bringt, ist die Zukunft des erdnahen Orbits", sagt SpaceX-Manager Tom Ochinero in einer Aussendung. Vast wird alle 4 Plätze der Jungfernmission verkaufen. Zu den Kunden sollen sowohl Raumfahragenturen als auch Privatpersonen zählen. Die Preise für die Plätze sind aber noch nicht bekannt.

100 Meter lange Raumstation mit künstlicher Schwerkraft

Das langfristige Ziel von Vast ist es, eine "100 Meter lange, aus mehreren Modulen bestehende, sich drehende Raumstation mit künstlicher Schwerkraft" zu errichten. Die Module sollen mit der Starship-Rakete von SpaceX in den Orbit gebracht werden. Das dürfte allerdings noch eine Weile dauern, beim ersten orbitalen Flugversuch des Starships ist die Rakete nämlich explodiert (die futurezone hat berichtet).

SpaceX und Vast sind außerdem nicht die einzigen Unternehmen, die eine private Raumstation bauen wollen. Das Raumfahrtunternehmen Blue Origin von Amazon-Gründer Jeff Bezos plant, seine Raumstation "Orbital Reef" bis 2030 in den LEO zu bringen. Partner ist der Flugzeugbauer Boeing, der ein Modul mit künstlicher Schwerkraft entwickeln soll. Auch das Unternehmen Nanoracks aus Tesas und das Rüstungsunternehmen Northrop Grumman planen eigene Raumstationen. 

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