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Digital Life

Linux-Erfinder: Facebook und Instagram sind eine „Krankheit“

Linus Torvalds, der Initiator des Linux-Betriebssystems, das auf vielen Webservern läuft und die Grundlage von Android bildet, sieht in der Technologiewelt vor allem ein Problem: Social Media. Er verabscheue Facebook, Instagram und Twitter absolut, sagte er dem Linux Journal in einem vergangene Woche veröffentlichten Interview: Moderne Online-Netzwerke würden schlechtes Benehmen fördern und seien eine „Krankheit“.

Torvalds selbst steht nicht gerade im Ruf online zimperlich zu sein und erregte in der Vergangenheit mehrmals Aufsehen, weil er auf Mailing-Listen andere Programmierer beschimpfte. Er sei eben nicht besonders höflich, meinte Torvalds, versprach aber auch, sich künftig zu mäßigen.

Allerdings wurde Torvalds selbst auch immer wieder Ziel von Online-Attacken. 2014 veröffentlichte er etwa ein Video, in dem er Beleidigungen vorlas, die gegen ihn in Tweets geäußert wurden.

„Widerlich“

Das „Gefällt mir“- und „Teilen“-Modell auf Online-Netzwerken wie Facebook, Instagram oder Twitter sei „Müll“, fuhr Torvalds fort. Es sei auf den kleinsten gemeinsamen Nenner zugeschnitten und darauf ausgerichtet emotionale Reaktionen hervorzurufen. Komme noch die Anonymität dazu, sei dies schlicht „widerlich“.

Anonymität sei wichtig, wenn man ein Whistleblower sei, wer online andere Leute beschimpfe, sollte aber zumindest seinen Namen angeben, sagte Torvalds. Der Linux-Erfinder selbst nutzt wenig überraschend keine Social-Media-Angebote. Lediglich auf dem vor kurzem eingestellten Google+ war er kurz vertreten. Googles gescheiterter Versuch bei Social Media Fuß zu fassen, sei immerhin „weniger sinnlos“ gewesen, als andere Angebote, sagte Torvalds. Auch auf Mailing-Listen verkehrt er nach wie vor. Torvalds: Bei E-Mails würden im Gegensatz zu anderen Formen des Online-Austausches wenigstens noch Information kommuniziert.

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