US-SPACEX-HYPERLOOP-POD-COMPETITION
© APA/AFP/MARK RALSTON / MARK RALSTON

Digital Life

Münchner gewinnen Hyperloop-Wettbewerb zum vierten Mal in Folge

Mit ihrer rasenden Kapsel haben Studenten der Technischen Universität (TU) München wieder einen sogenannten Hyperloop-Wettbewerb gewonnen. Das windschnittige Fahrzeug namens Pod, das durch eine nahezu luftleere Röhre raste, erreichte am Sonntag (Ortszeit) in Los Angeles (USA) eine Geschwindigkeit von 463 Kilometer pro Stunde, wie die Uni am Montag mitteilte. Damit blieb der Pod knapp unter dem im vergangenen Jahr ebenfalls von der TU aufgestellten Weltrekord von 467 Kilometer pro Stunde. Laut dem Team sollen mit dem Prototypen Geschwindigkeiten von bis zu 600 Kilometer pro Stunde möglich sein.

Der Hyperloop soll einmal den Personen- und Gütertransport revolutionieren und beispielsweise Verkehrschaos in Großstädten beseitigen. In einer Teilvakuum-Röhre sollen Kapseln (Pods) wie eine Art Rohrpost mit 1200 Kilometer pro Stunde - annähernd Schallgeschwindigkeit, die bei 1235 km/h liegt - unterwegs sein. Das Vorhaben steckt aber noch in den Kinderschuhen.

Um die Idee des Hyperloops bekannt zu machen, hatte Tech-Milliardär Elon Musk, Chef des E-Autobauers Tesla und der Raketenfirma SpaceX, 2015 einen Wettbewerb unter Universitäten weltweit ausgeschrieben. Daraufhin entwickelten die TU und weitere Unis entsprechende Kapseln.

Bevor die TU-Studenten am Sonntag ihr Fahrzeug in der 1,6 Kilometer langen Röhre in Los Angeles fahren lassen durften, musste das Team zahlreiche Sicherheitstests bestehen, wie ein TU-Sprecher sagte. Von 21 Teams bestanden nach Angaben des Sprechers nur vier europäische die Tests. Diese dominierten jedoch den Bewerb.

Europäische Dominanz

Auf Platz zwei kam das Team Swissloop, ein Verein von Studierenden der ETH Zürich und weiterer Schweizer Hochschulen. Dritter wurde das Team EPFLoop der L'Ecole Polytechnique Fédérale de Lausanne (Schweiz). Es war der vierte Sieg in Folge des Teams der TU München. Zuvor trat man unter dem Namen WARR Hyperloop an. Am Bau des neuen Rekordhalters war unter anderem auch der Elektronik-Konzern Infineon beteiligt, der mehr als 420 Bauteile lieferte, zum Großteil Sensoren, Halbleiter und Schalter für Antrieb und Akku.

Hyperloop-Erfinder Elon Musk stellte im Zuge des Wettbewerbs auch eine neue Teststrecke in Aussicht. Bereits 2020 soll der Wettbewerb erstmals in einem 10 Kilometer langen gebogenen Tunnel stattfinden, der aber noch nicht gebaut wurde. Dieser wird wohl neue Geschwindigkeitsrekorde ermöglichen, die der geplanten Höchstgeschwindigkeit nahekommen. Für den Bau der Teststrecke dürfte wohl Musks Boring Company verantwortlich sein. Da es sich um eine größere Teststrecke handelt, könnte der Durchmesser der Röhre deutlich größer ausfallen. Teslarati mutmaßt, dass dieser bei 3,7 Meter liegen könnte, wesentlich größer als die 1,8 Meter der aktuellen Teströhre.

Hat dir der Artikel gefallen? Jetzt teilen!

Kommentare