Nikola Motor CompanyWasserstoff Truck
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© /Nikola Motor

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Nikola Motor verklagt Tesla auf zwei Milliarden US-Dollar

Das US-Unternehmen Nikola Motor hat seinen Konkurrenten Tesla verklagt. Das Unternehmen behauptet, Tesla habe mit seinem E-Lkw Semi gegen Patente des Konkurrenten verstoßen. Nun fordert man mehr als zwei Milliarden US-Dollar Schadenersatz. Ein Tesla-Sprecher sagt, es sei „völlig offensichtlich, dass diese Klage keinerlei Grundlage hat“. Nikola Motors, das selbst Lkw mit Elektroantrieb entwickelt, will den Fall ebenfalls nicht kommentieren, die Klage spreche für sich selbst. Das Unternehmen beantragte ein Geschworenengericht.

Laut Klageschrift bekam Nikola Motors die strittigen Patente zwischen Februar und April 2018 zugesprochen. Diese betreffen das Design ihrer eigenen Hybrid-Lkw Nikola One, der Ende 2016 enthüllt wurde. Tesla habe das Design kopiert, worauf Nikola auch vor der Klage hingewiesen habe. So erhielt Tesla bereits am 7. November, kurz vor der Präsentation des Tesla Semi, eine Unterlassungserklärung, die jedoch nicht befolgt wurde. Tesla soll zudem versucht haben, den Chef-Entwickler des Unternehmens abzuwerben.

Der geforderte Schadenersatz wurde am Zuwachs nach der Semi-Ankündigung bemessen. Demnach stieg der Wert der Tesla-Aktie nach der Präsentation des E-Lkw von 302,99 auf 315,05 US-Dollar, wodurch Tesla zwei Milliarden US-Dollar an Marktwert zulegte.

Nikola vs. Tesla

Nikola Motors kündigte im Mai 2016 einen Hybrid-Lkw an, der von Elektromotoren angetrieben wird, aber als Energiequelle Wasserstoff nutzt. Obwohl man nach eigenen Angaben bereits rund 8000 Vorbestellungen zählt, soll die Produktion und Auslieferung erst 2021 beginnen. Die Fahrzeuge sollen im US-Bundesstaat Arizona gebaut werden, dort soll eine ein Milliarden US-Dollar teure Fabrik entstehen. 

Es ist nicht das erste Mal, dass sich Nikola Motors und Tesla öffentlich streiten. Bereits die Namensähnlichkeit - Nikola Motors benannte sich ebenfalls nach Nikola Tesla - sorgte für Aufsehen. Nikola Motors kündigte zudem im April an, dass man Vorbestellern ihr Geld zurück überweisen werde. „Wir verwenden euer Geld nicht, um unser Geschäft am Laufen zu halten“, so das Unternehmen.

Damit spielt man auf Tesla an, das bereits des Öfteren dafür kritisiert wurde, für noch nicht fertiggestellte Produkte Geld zu verlangen. So endete kürzlich eine Sammelklage von Tesla-Fahrern, die bis zu 8000 US-Dollar für „vollständige Selbstfahrfunktionen“ bezahlt haben, mit einem Vergleich. Betroffene sollen teilweise für die lange Verzögerung entschädigt werden.

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