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Militärtechnik

Nordkorea klont israelische Kamikaze-Drohnen

Nordkorea hat 2 neue Kamikaze-Drohnen gezeigt, die zumindest äußerlich sehr stark an israelisches Kriegsgerät erinnern. Staatsmedien haben Bilder veröffentlicht, die einen Werksbesuch von Machthaber Kim Jong-un dokumentieren. 

Die offensichtlichen Kampfdrohnen sind dabei verpixelt, aber deutlich zu erkennen. Konkret ähneln die nordkoreanischen Konstruktionen der israelischen Harop- und Hero-400-Drohnen, wie The War Zone schreibt. Dabei handelt es sich um Loitering Munition, also frei übersetzt um eine lauernde oder herumlungernde Waffe. Diese kreisen über dem Zielgebiet, bis das gewünschte Ziel auftaucht, um es dann zu zerstören.

Start der nordkoeanischen Drohne

Hero-400

Offizielle Angaben zu den nordkoreanischen Drohnen gibt es nicht. Die Ähnlichkeit zu israelischen Waffen ist jedoch frappierend. Es ist also davon auszugehen, dass auch die Funktionen zumindest zum Teil ähnlich sein werden. 

Die israelische Hero-400 von UVision kann neben Kamikaze-Missionen auch als Aufklärungsdrohne genutzt werden. An ihrer Nase ist eine Kamera für Human-in-the-Loop-Kontrollsysteme, die es ihren Nutzern ermöglicht, bis Ende des Einsatzes von der Drohne aufgenommene Kamerabilder live zu verfolgen. 

Die Drohnen können Ziele voll automatisiert auf Basis von Koordinaten angreifen, Nutzer können während des Flugs allerdings auch Kurskorrekturen vornehmen und die Genauigkeit zu verbessern. Auch ein Abbruch der Mission durch den Nutzer ist möglich. 

Die Hero-400 haben eine Reichweite von mindestens 150 Kilometer bzw. eine Flugzeit von maximal 120 Minuten. Die Flügel werden dabei erst kurz nach dem Start aufgeklappt. Dadurch können die Geräte unter anderem kompakt transportiert werden.

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Harop

Das zweite Modell unterscheidet sich optisch deutlich von der Hero-400. Die Harop-Drohne kommt im Deltaflügel-Design. Im Vergleich zur Hero-400 ist sie deutlich größer, kann dafür aber auch weitere Strecken zurücklegen bzw. in einem größeren Radius operieren. Sie kann sowohl autonom als auch ferngesteuert fliegen. In den meisten Fällen ist jedoch ein Pilot im Hintergrund, der den Flug überwacht. 

Ursprünglich wurde Harop dafür entwickelt, feindliche Luftverteidigungssysteme zu lokalisieren und zu attackieren. 

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Ausländische Hilfe?

Ob Nordkorea die Waffen alleine entwickelt hat, ist unklar. Denkbar wäre, dass man Hilfe aus dem Ausland hatte, etwa aus dem Iran. Diese könnten Zugang zu den israelischen Geräten gehabt und Details weitergeben haben. Auch hat der Iran selbst bereits Waffen gebaut, die israelischen Pendants sehr ähnlich sehen. 

Die Drohnen könnten für Nordkorea jedenfalls ein erfolgreiches Exportprodukt sein. So pflegt man intensive Beziehungen mit Russland, das für den Ukraine-Krieg auf Waffenproduktion in dem diktatorisch regierten Land zurückgreift. Es wäre also nicht undenkbar, dass die nordkoreanischen Drohnen künftig auch in der Ukraine auftauchen.

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