Nordkoreanischer Raketentest löst in Japan Bombenalarm aus

Beim jüngsten Raketentest am Dienstag schoss Nordkorea eine ballistische Rakete ab. Sie überflog Japan und stürzte dann im Pazifischen Ozean ab. Bislang wurde nicht von etwaigen Personen- oder Sachschäden berichtet. Der Abschuss löste allerdings einen seltenen Raketenalarm in Japan aus. Die Bewohner*innen der nordjapanischen Insel Hokaido sowie der Präfektur Aomori im Norden der japanischen Hauptinsel Honshu wurden dazu aufgefordert, Schutz in ihren Häusern zu suchen.

Videos in sozialen Medien

Der Aufruf, der im japanischen Fernsehen verbreitet wurde, lautete: „Die japanische Regierung warnt vor einer Rakete, die auf Japan zufliegen könnte. Bleiben Sie in Ihren Häusern oder suchen Sie Schutz. Wir werden Sie bald über weitere Einzelheiten informieren."

Auch auf Social Media posteten japanische Nutzer*innen Informationen zu dem Bombenalarm. Auf öffentlichen Plätzen waren über Lautsprecher Warnmeldungen und Sirenen zu hören, wie ein User in einem Video auf Twitter festhielt.

Bereits fünfter Test in 10 Tagen

Nach 20 Minuten ließ der Bombenalarm Berichten zufolge ab. Der Zugverkehr wurde von der Regierung für kurze Zeit ausgesetzt. Scharfe Kritik kam neben Politiker*innen westlicher Mächte vom japanischen Ministerpräsidenten Fumio Kishida. Er verurteilte das Vorgehen Nordkoreas und bezeichnete den Raketenstart als „barbarisch“. Japan werde den Vorfall genauestens untersuchen, so Fumio weiter.

Der Raketenstart war der fünfte Nordkoreas innerhalb von 10 Tagen. Die vorangegangenen 4 Flugkörper stürzten in Gewässern nahe Südkorea und Japan ab. Überflüge gab es bei den anderen Tests allerdings keine. Zum letzten Mal ließ Nordkorea 2017 eine Rakete über japanisches Territorium fliegen, auch damals landete sie im Pazifischen Ozean. Mit den Starts verstößt Nordkorea gegen die UN-Resolution.