Samsung Österreich Headquarter
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© Paul Ott

New Work

"Office-Base" löst fixen Arbeitsplatz ab

Der industriell anmutende, mit Ordnern und Akten vollgestopfte “9-to-5”-Büroarbeitsplatz ist Geschichte. Durch mobile Devices und papierloses Arbeiten sind heutige Wissensarbeitern räumlich und zeitlich nicht mehr so stark an die Arbeitsstätte gebunden wie noch vor ein paar Jahren. Der Büroschreibtisch ist nicht mehr der eine einzige Platz an dem Wissensarbeiter ihrer Tätigkeit nachkommen.

Flexibilität, Ortsunabhängigkeit, mobile Arbeitsgeräte mit immer neuen Technologien und digitale Kommunikationsmedien sind Stichworte, die die heutigen Arbeitswelten beschreiben und welche unter dem Schlagwort “New Work” zusammengefasst werden.

Arbeiten wann und wo man will

"Wissensarbeiter sind mobil und agieren weitgehend örtlich unabhängig. Die Bedeutung des fixen Arbeitsplatzes wurde abgelöst von einer Art ‘Office-Base’, dem Büro ganz allgemein als Ankerpunkt für Infrastruktur, Austausch und Sozialkontakte", erklärt Eva Lesjak vom Grazer Architekturbüro Innocad, das die Headquarters Samsung und Microsoft Österreich gestaltet hat.

Ganz ähnlich sieht dies der Niederösterreichische Möbelhersteller Bene: "Büroarbeit befindet sich heute stets im Spannungsfeld zwischen Kommunikation, Kollaboration und Konzentration. In Zeiten neuer Kommunikationstechnologien, die das Arbeiten an jedem Ort und zu jeder Zeit grundsätzlich ermöglichen, dient das Büro als physischer Ankerpunkt. Das Büro ist unverzichtbarer Koordinations- und Knotenpunkt der Wissensarbeit und bildet den Kristallisationspunkt der Unternehmenskultur."

Mein Büro ist dort wo ich bin

Atypische Beschäftigungsformen, Teil-Selbständigkeiten, flexible team- und projektorientierte Arbeiten nehmen ständig zu. Neben diesen modernen Organisationsformen eröffnen Bring-Your-Own-Device und Cloud Computing den Mitarbeitern neue Möglichkeiten, sodass sie dort arbeiten können wo sie gerade wollen; in der Umgebung, die gerade am besten zur ihrer aktuellen Tätigkeit passt.

"Genau an dieser Stelle sind Büros neu zu definieren. Es gilt, Zonen zu schaffen, wo beispielsweise Home-Office-Mitarbeiter rasch, einfach und zeitlich begrenzt eingebunden werden können", erklärt Günther Marchtrenker, Geschäftsführer des Oberösterreichischen Büromöbelherstellers hali.

We & Me

"Um das alles zu gewährleisten ist eine neue Bürogestaltung von Nöten. Man versucht in der Konzeption auf die Bedürfnisse der Mitarbeiter einzugehen. In der Gestaltung geht es von klar strukturierten Arbeitsbereichen, wie dem Open Office bis hin zu offenen Chill Out Areas, so genannten Playgrounds", sagt Eva Lesjak von Innocad.

Grundsätzlich unterteilt sich das 'Büro der Zukunft' in We- und Me-Places. We-Places sind Orte der Begegnung, des Austausches und der Kommunikation. Sie bilden ein soziales Zentrum und schaffen Raum für informellen Austausch, Begegnungen und dienen als temporäre Arbeitsplätze. Me-Places hingegen sind Rückzugsorte, an denen die Mitarbeiter konzentriert arbeiten können.

In der Art und Weise wie Büros konzipiert und ausgestattet sind, mag sich in den vergangenen Jahren vieles verändert haben — eines ist aber nach wie vor gültig: Die teuersten Designermöbel und die kreativste Bürogestaltung nützen nichts, wenn das Betriebsklima nicht passt.

Kopfschütteln oder Staunen? Bürogebäude bekannter IT-Unternehmen wie Microsoft, Facebook, Amazon, Google, Apple, Spotify, Path, Dropbox, Evernote, Tripadvidsor oder Pinterest.

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