Tesla ist nicht zum 1. Mal mit Rassissmus-Vorwürfen konfrontiert. In Büros und Fabriken des Elektroautoherstellers kommt es immer wieder zu Übergriffen.

Tesla ist nicht zum 1. Mal mit Rassissmus-Vorwürfen konfrontiert. In Büros und Fabriken des Elektroautoherstellers kommt es immer wieder zu Übergriffen.

© REUTERS/TINGSHU WANG

Digital Life

Rassismus bei Tesla: Opfer lehnt Zahlung von 15 Millionen Dollar ab

Immer wieder ist Tesla mit Rassismus-Vorwürfen konfrontiert. Beschimpfungen stehen in so mancher Fabrik angeblich an der Tagesordnung. Ein Ex-Mitarbeiter des Elektroautoherstellers hat beschlossen, gegen das diskriminierende Verhalten vorzugehen. Vergangenes Jahr erwirkte Owen Diaz vor einem US-amerikanischen Gericht eine Entschädigung von 137 Millionen US-Dollar.

Allerdings stimmten damals nur die Geschworenen dem hohen Betrag zu. Der Richter reduzierte den Schadenersatz später auf 15 Millionen Dollar und ließ dem ehemaligen Angestellten nur 2 Wochen Bedenkzeit. Entweder er nehme das Angebot an, oder er könne gegen die Entscheidung vorgehen, hieß es.

Fall wird neu verhandelt

Wie Bloomberg berichtet, entschied sich Diaz für Letzteres. "Indem er die übermäßige Kürzung des Gerichts zurückweist, indem er ein neues Verfahren beantragt, bittet Herr Diaz die Geschworenen erneut zu bewerten, was Tesla ihm angetan hat“, schrieben Diaz' Anwält*innen in einer Erklärung an NBC News.

Man solle ihm eine gerechte Entschädigung für „die Flut rassistischer Verunglimpfungen“ gewähren, die er bei Tesla erfahren habe, so die Jurist*innen weiter. Der Fall wird nun neu verhandelt.

Open door day at Tesla's Gigafactory construction site near Berlin

In Tesla-Fabriken gibt es immer wieder Vorwürfe der Diskriminierung von Mitarbeiter*innen.

Vorgesetzter: „Geh zurück nach Afrika“

Diaz erhob bereits 2017 Klage gegen Tesla. Er sei am Arbeitsplatz rassistischen Beschimpfungen ausgesetzt gewesen. Ein Vorgesetzter habe ihm unter anderem gesagt, er solle „zurück nach Afrika“ gehen. Laut Diaz habe Tesla nichts unternommen, um solche Beleidigungen zu verhindern.

Tesla streitet die Anschuldigungen ab. Man habe sehr wohl Maßnahmen ergriffen, um die rassistischen Übergriffe zu unterbinden. Außerdem seien die Beleidigungen ohnehin nur in „freundlicher“ Weise verwendet worden und unter afroamerikanischen Kolleg*innen üblich gewesen.

Der E-Auto-Hersteller argumentiert auch, er könne in diesem Fall gar nicht haften, da Diaz kein eigentlicher Angestellter gewesen, sondern als Auftragnehmer für Tesla tätig war.

Reihe von Rassismus-Klagen

Doch mit dem Diaz-Verfahren hören die Vorwürfe nicht auf. In Teslas Autofabrik im kalifornischen Fremont herrscht angeblich ebenfalls ein rassistisches Arbeitsumfeld. Afroamerikaner*innen würden dort beschimpft, schikaniert und angefeindet werden.

Die US-Aufsichtsbehörde „Department of Fair Employment and Housing“ hat inzwischen im Namen von mehr als 4.000 Mitarbeiter*innen Beschwerde eingereicht.

Hat dir der Artikel gefallen? Jetzt teilen!

Kommentare