Fath Raketenstart

Fath-360 Raketenstart - von Fars Media Corporation, CC BY 4.0, Link

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Militärtechnik

Russland erhält Fath-360-Raketen aus dem Iran: Das können sie

Der Iran hat laut einem Bericht des Wall Street Journals damit begonnen, ballistische Kurzstreckenraketen nach Russland zu liefern. Das geht auf Angaben von europäischen und US-amerikanischen Geheimdiensten zurück, wie es heißt. 

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Die Lieferung umfasst “einige hundert” Raketen. Um welche genau es sich handelt, geht aus den Geheimdienstberichten nicht hervor. 

Eine nicht genannte ukrainische Quelle sagt laut einem Bericht bei Sky News, dass es Raketen vom Typ Fath-360 sind. Angeliefert wurden sie demnach durch ein russisches Schiff vom Iran an einen Hafen im Kaspischen Meer. Bereits im Sommer berichtete Reuters, dass Dutzende russische Soldaten in den Iran gereist sind, um den Einsatz der Fath zu trainieren. 

Eigenentwicklung

Bei den Fath handelt es sich um eine Eigenentwicklung aus dem Iran. Der Name bedeutet so viel wie “Eroberung” oder “Sieg”. Laut The War Zone sollen sie über eine Reichweite von 120 Kilometer verfügen. Eine Kombination aus Satelliten- und Trägheitsnavigation soll aber besonders genaue Zielerfassung ermöglichen.

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Fath-360: Dimensionen

Die Raketen sollen pro Stück 787 Kilogramm wiegen und über einen Gefechtskopf mit 150 Kilogramm verfügen. Sie sollen rund 5,2 Meter lang sein und einen Durchmesser von 37 Zentimeter aufweisen. Das eher kompakte Design ermöglicht es, mehrere dieser Raketen von mehr oder weniger gewöhnlichen LKW zu starten. 

Das macht sie besonders flexibel. Die Startvorrichtung kann entweder 2, 3, 4 oder 6 Raketen beherbergen. Die Höchstgeschwindigkeit beim Start soll bei Mach 3 liegen. Beim Einschlag soll Mach 4 erreicht werden. 

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Iskander

Eine hohe Verfügbarkeit dieser Raketen in Russland könnte auch Auswirkungen auf den Einsatz anderer Waffen haben. So könnte Russland seine Raketen vom Typ Iskander mit einer Reichweite von bis zu 500 Kilometer auf weiter entfernte Ziele konzentrieren. 

Die Iskander-M ist eine ballistische Rakete und kann im Zielanflug eine Geschwindigkeit über Mach 6 erreichen. Daher wird sie von Russland als Hyperschallrakete bezeichnet (Hyperschall: ab Mach 5). 

Je nach Ausführung haben die Gefechtsköpfe ein Gewicht zwischen 480 und 700 Kilogramm. Zur möglichen Bestückung gehören Streumunition, Aerosolladung („Benzinbombe“), ein hochexplosiver Sprengkopf mit Penetrator, um Bunker zu zerstören und Atomsprengköpfe.

Iran als wichtiger Partner Russlands

Iran hat sich im russischen Angriffskrieg auf die Ukraine als wichtiger Partner und Waffenlieferant für Russland etabliert. Zu Beginn des Angriffs waren es in erster Linie Kamikaze-Drohnen, die Russland aus dem Iran gekauft hat. Später wurden die sogenannten Shaheds auch direkt in Russland produziert.

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