Russland spioniert US-Spionagesatellit mit eigenem Satelliten aus
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Russland hat am vergangenen Montag einen Satelliten mit der Bezeichnung Kosmos 2558 ins All befördert. Dieser ist an Bord einer russischen Sojus-Rakete gegen Mitternacht (Ortszeit) vom Kosmodrom Plesetsk gestartet. Kosmos 2558 wurde in eine fast kreisförmige Umlaufbahn mit einer Neigung von 97,25 Grad gebracht, berichtet Arstechnica.
Expert*innen für Satellitenverfolgung zufolge kann er so einem kürzlich gestarteten US-Spionagesatelliten namens NROL-87 sehr nahe kommen.
Neuartige Technologien an Bord des US-Satelliten
Über NROL-87 sind generell kaum Informationen bekannt. Er soll die Fähigkeit des US-Militärnachrichtendienstes National Reconnaissace Office (NRO) stärken, nationalen Entscheidungsträger*innen eine breite Palette zeitnaher Geheimdienstinformationen zur Verfügung zu stellen. Auch Streitkräfte und Geheimdienstanalyst*innen sollen Gebrauch davon machen können, "um die lebenswichtigen Interessen der Nation zu schützen und humanitären Bemühungen weltweit zu unterstützen", heißt es vom NRO.
Laut dem Direktor der NRO, Chris Scolese, befinden sich an Bord des Satelliten neuartige Technologien. Der Erfolg von NROL-87 sei das Ergebnis mehrerer Partnerschaften und der Innovation der beteiligten Mitarbeiter*innen. "Technologie verändert sich ständig. Die Beziehungen, die wir aufbauen, ermöglichen es uns, Lösungen schneller zu erkennen, um sicherzustellen, dass wir die neuesten Fähigkeiten einsetzen", so Scolese.
Begegnung nicht illegal
Es scheint, als würde Russland mehr darüber erfahren wollen. Am Donnerstag sind sich die beiden Satelliten jedenfalls sehr nahe gekommen und in einer Distanz von nur 75 Kilometer aneinander vorbeigeflogen. Solange sich Satelliten bei einer solchen Aktion nicht direkt stören, ist sie legal.
Laut den USA habe es in den Jahren zuvor immer wieder Fälle von "Space Stalking" gegeben. Dabei wurden US-Satelliten regelrecht von anderen Satelliten verfolgt. Ob die Satelliten der USA dabei nur fotografiert werden oder versucht wird deren Kommunikation zu stören bzw. sie zu hacken, ist vorab nicht bekannt. Ausweichmanöver werden deshalb nur sehr selten eingesetzt. Denn jede Kurskorrektur verbraucht kostbaren Treibstoff und reduziert damit die Zeit, die der Satellit aktiv im All operieren kann.
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