Die Brände auf Maui aus Sicht eines NASA-Satelliten. 

Die Brände auf Maui aus Sicht eines NASA-Satelliten. 

© NASA Earth Observatory

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Satellitenbilder zeigen Ausmaß von Brandkatastrophe auf Hawaii

Nach den verheerenden Bränden auf der Insel Maui im US-Bundesstaat Hawaii ist die Zahl der Toten den Behörden zufolge auf 80 gestiegen. Die Feuerwehr sei weiter im Einsatz, um Feuer in verschiedenen Regionen der Insel einzudämmen, teilte die Regierung des Bezirks Maui in der Nacht zum Samstag (Ortszeit) mit.

Laut aktualisierten Zahlen des Pacific Desaster Center und der US-Katastrophenschutzbehörde FEMA sind in dem Bezirk rund 2.200 Gebäude durch das Feuer beschädigt oder zerstört worden. Erste Schätzungen gehen von rund 5,5 Milliarden Dollar (5,0 Milliarden Euro) für den Wiederaufbau dort aus.

Die Kleinstadt Lahaina im Westteil der Insel ist besonders betroffen. Satellitenaufnahmen des historischen Ortes belegten die Zerstörung, die die Brände hinterlassen haben. 

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links: © via REUTERS/MAXAR TECHNOLOGIES

rechts: © via REUTERS/MAXAR TECHNOLOGIES

Lahaina vor (links) und nach den Bränden (rechts)

Wind sorgte für verheerende Ausbreitung

Das Feuer, das die historische Stadt auf Hawaiis zweitgrößter Insel verbrannte, brach am Dienstag aus noch unbekannten Gründen aus. Das Feuer wuchs kurz darauf zu enormen Ausmaßen an, angefacht durch starke Winde, die der vorbeiziehende Hurrikan Dora mit sich brachte. 

Meteorolog*innen erklärten, dass Dora zwar mehr als 1.200 Kilometer südlich der Pazifikinsel vorbeizog, aber im Zusammenspiel mit einem Hochdruckgebiet im nördlichen Pazifik starke Winde erzeugte, die das Feuer rasch über die trockene Landschaft von Maui ausbreiteten.

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links: © via REUTERS/MAXAR TECHNOLOGIES

rechts: © via REUTERS/MAXAR TECHNOLOGIES

Wo das Feuer wütete, bleiben nur schwarze Flecken zurück. 

Enorme Zerstörung

Zum Freitag hin waren die Winde allmählich abgeflaut. Erste Bewohner*innen der Kleinstadt hatten zunächst in ihr Zuhause zurückkehren können, um die Schäden in Augenschein zu nehmen. Zuvor hatte Hawaiis Gouverneur Josh Green die Einheimischen gewarnt, dort eine Zerstörung vorzufinden, „wie sie es in ihrem Leben noch nicht gesehen haben“.

Für einen Großteil der Einheimischen der Insel war am Freitag auch die Stromversorgung wiederhergestellt worden. In West-Maui wurden laut der Regierung zusätzliche Mobilfunk-Kapazitäten verfügbar gemacht. Die Bürger*innen wurden aufgerufen, zu texten statt anzurufen, damit möglichst viele Menschen die begrenzten Ressourcen nutzen könnten.

Mit einer Fläche von rund 1.900 Quadratkilometern ist Maui etwa halb so groß wie das spanische Urlaubsinsel Mallorca. Sie wird laut Angaben des Einzelhandelsverbands der Stadt jährlich von rund zwei Millionen Touristen besucht.

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