Ist man die Social-Media-Altlasten los, instagrammt es sich gleich wieder viel entspannter

Ist man die Social-Media-Altlasten los, instagrammt es sich gleich wieder viel entspannter

© Guasor/istockphoto/Bildmontage futurezone

Digital Life

So löscht man alte Posts und Fotos auf Facebook, Twitter und Instagram

Social-Media-Kanäle sind seit Jahren das Sprachrohr für viele Nutzer im Internet. Die Urgesteine Facebook und Twitter haben seit ihrer Gründung nicht nur technisch eine Entwicklung durchgemacht: Auch das Nutzerverhalten hat sich geändert. Kurzlebige Inhalte wie Storys, die sich nach einer bestimmten Zeit automatisch löschen, boomen. Das liegt auch daran, dass viele Nutzer feststellen mussten, dass die unvorteilhaften Party-Fotos, die man vor 10 Jahren  unbedacht öffentlich auf Facebook geteilt hat, weiterhin gefunden werden können. 

Nun kann man natürlich in seiner Chronik von Facebook, Twitter und Instagram jeden einzelnen Post löschen. Wer allerdings besonders aktiv und länger als ein Jahr dabei ist, wäre damit eine ganze Weile beschäftigt. Zwar könnte man den Account gleich ganz löschen oder deaktivieren. Dann kann man aber die Vorteile, wie Messenger oder Kalender, nicht mehr nutzen. Glücklicherweise gibt es Hilfsmittel, die das Löschen alter Beiträge bequemer gestalten.

Facebook

Hat sich noch nicht so viel angesammelt, oder man möchte spezifische Postings oder Bilder löschen, kann man das manuell tun. Einen Beitrag findet man, indem man über den kleinen Pfeil in der oberen Facebook-Leiste das "Aktivitätenprotokoll" öffnet. Hier sind alle Beiträge nach Jahreszahlen geordnet. Dort kann man die Sichtbarkeit der Inhalte ändern und die Beiträge über das Stift-Icon löschen. Ist die Menge des zu löschenden Inhalts überschaubar, reicht diese Methode aus.

Social Book Post Manager

Möchte man allerdings die Inhalte der vergangenen 10 Jahre löschen, wird das schnell zur Sisyphus-Aufgabe. Dafür gibt es das Chrome-Plugin "Social Book Post Manager". Nachdem man es im Browser installiert hat, öffnet man wie beschrieben das "Aktivitätenprotokoll" von Facebook. Mit einem Klick auf das Browser-Plugin öffnet sich ein Menü.

Hier kann man einstellen, was man löschen möchte. Das kann alles aus einem bestimmten Jahr oder Monat sein, oder Posts, die bestimmte Textstellen oder Wörter enthalten. Dann wählt man die Geschwindigkeit aus, mit der das Plugin die Aktion ausführen soll. Desto langsamer es arbeitet, desto genauer ist es. In jedem Fall muss man es öfter die gleiche Handlung ausführen lassen, da immer wieder Einträge übersprungen werden, wenn Facebook die Seite nicht schnell genug lädt.

Hat man die Einstellungen vorgenommen, wählt man die Aktion. Man kann die Beiträge "löschen" oder "verbergen", ein "Like" entfernen, oder ein Backup der Beiträge erstellen. Was einmal weg ist, kann nicht wiederhergestellt werden - das sollte man wissen, bevor man den Vorgang startet.

Dann heißt es warten: Das Plugin tut so, als wäre es ein Mensch, der alle Beiträge einzeln bearbeitet. Das Browserfenster muss unberührt offen bleiben, während das Plugin sich durch die Beiträge arbeitet. Das kann dauern - geht aber deutlich schneller, als alles von Hand durchzuklicken. Da der Vorgang je nach Menge sehr lange dauern kann, empfiehlt es sich, das Plugin über Nacht laufen zu lassen.

Anschließend kann es vorkommen, dass die gelöschten Beiträge nach Aktualisieren der Webseite scheinbar wieder auftauchen. Nach einigen Minuten sind die Beiträge dann unwiderruflich entfernt.

Für Firefox, Safari, Microsoft Edge oder andere Browser gibt es derzeit keine zufriedenstellenden Lösungen. Daher ist es zu empfehlen, Chrome nur für das Bereinigen des Facebook-Profils zu installieren und anschließend wieder zu löschen. 

Twitter

Auch bei Twitter ist das Löschen einzelner Tweets machbar, aber mühsam. Dazu klickt man im jeweiligen Tweet auf den kleinen Pfeil oben rechts und wählt "Löschen" aus.

Wer mehr als einen Tweet löschen möchte, kann auf das Tool TweetDelete zurückgreifen. In der kostenlosen Variante kann auf die letzten 3.200 Tweets zugegriffen werden. Wer Twitter deutlich stärker nutzt, kann für eine einmalige Zahlung von 9,99 US-Dollar einen Premium-Account anlegen. Man kann die App in der kostenlosen Variante aber auch so häufig laufen lassen, bis alle Tweets entfernt wurden.

Zunächst wird die Web-App mit dem eigenen Twitter-Konto verknüpft. Das Interface ist einfach zu bedienen: Der Menüpunkt "Tweets" öffnet die Lösch-Einstellungen. Hier kann ausgewählt werden, welche Tweets man entfernen möchte. Diese Einschränkung kann zeitlich bedingt sein, oder man wählt ein Schlüsselwort, welches die zu löschenden Tweets beinhalten sollen. 

Zuletzt wählt man aus, ob der Task nur einmal ausgeführt werden soll, oder automatisch "alle paar Tage" (eine spezifischere Angabe wird nicht gemacht). Wählt man die automatische Löschung, wird ein Task erstellt, den man unter "Tasks" findet und dort auch wieder entfernen kann. 

Die Daten sind vollständig und unwiderruflich entfernt. Wer sich die Tweets lokal auf dem Computer speichern möchte, kann sich sein Twitter-Archiv herunterladen.

Instagram

Auch Instagram lässt seine Nutzer die Fotos nur einzeln löschen. Dazu öffnet man das Bild, das man entfernen möchte und aktiviert über die drei Punkte oben rechts das Menü. Dann tippt man auf löschen.

Um mehr als ein Bild zu entfernen, braucht man eine zusätzliche App wie Instagram Cleaner (iOS, Android). Die App muss mit dem Instagram-Konto verknüpft werden. Danach können Follower, Accounts denen man selbst folgt und Bilder, die man geliked hat, aussortiert werden. Durch Antippen können mehrere Bilder auf einmal ausgewählt werden. Die Option "Quick selcect" ermöglicht es alles auszuwählen oder die Auswahl umzukehren. 

Hat man seine Wahl getroffen, aktiviert man den runden Blitz unten rechts und tippt auf "Delete" und "Start now". Auch hier gilt: Die Bilder werden unwiderruflich entfernt. Ähnlich kann man auch mit Followern und Accounts denen man folgt umgehen. Hier kommen die Optionen "Blocken" und "Entfolgen" hinzu. Unter "Like" kann man seine vergebenen Likes zurückziehen.

Hat dir der Artikel gefallen? Jetzt teilen!

Franziska Bechtold

frau_grete

Liebt virtuelle Spielewelten, Gadgets, Wissenschaft und den Weltraum. Solange sie nicht selbst ins Weltall kann, flüchtet sie eben in Science Fiction.

mehr lesen
Franziska Bechtold

Kommentare