Eine MiG-23 der syrischen Streitkräfte.

Eine MiG-23 der syrischen Streitkräfte.

© APA/AFP/MAHMUD TURKIA

Militärtechnik

Sowjetisches Kampfflugzeug MiG-23 stürzt in den USA ab

Die privat betriebene Mikojan-Gurewitsch MiG-23 UB mit dem Kennzeichen N23UB ist bei der heurigen Thunder over Michigan Airshow abgestürzt. Das sowjetische Kampfflugzeug wurde dabei vollständig zerstört – verletzt wurde aber niemand. Beide Piloten konnten sich per Schleudersitz rechtzeitig aus der Maschine befreien.

Der gesamte Unfallhergang wurde aufgezeichnet und auf X (vormals Twitter) veröffentlicht. Im Video ist zu sehen, wie die Maschine in einer Kurve schnell an Höhe verliert. Auch der Ausschuss der beiden Crew-Mitglieder und ihre Landung per Fallschirm sind zu sehen. Schließlich erscheint im Hintergrund eine dicke schwarze Rauchwolke. Die beiden Piloten wurde nach ihrer Landung in ein Krankenhaus zur Beobachtung gebracht.

Die Maschine ist in einem Waldgebiet nahe einem Wohnkomplex abgestürzt. Dieser wurde laut Flugrevue nur um wenige Meter verfehlt. Glücklicherweise wurde auch am Boden niemand verletzt.

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Kompressorschaden möglich

Denkbar ist ein technisches Problem, das zum Absturz geführt haben könnte. Allem Anschein nach könnte der Kompressor eine Fehlzündung gehabt haben. Das könnte mit dem Motor oder einem Vogelschlag in Zusammenhang stehen. Details dazu gibt es bisher aber nicht. Die Show wurde unmittelbar nach dem Unfall unterbrochen und die Zuschauer*innen gebeten, die Veranstaltung zu verlassen.

Die MiG-23 UB ist die doppelsitzige Kampftainerversion der einsitzigen MiG-23. Sie verfügt jedoch über die gleiche Ausrüstung wie der Einsitzer und ist auch als vollwertiges Kampfflugzeug einsetzbar. Die Maschine, die bei der Airshow in Michigan eingesetzt wurde, stammt aus Privatbesitz. 

Die MiG-23 war der erste Sowjet-Jet mit Schwenkflügeln. Diese konnten ihren Winkel durch einen Schwenkmechanismus verändern, wodurch sich der Auftrieb beim Langsamflug verbesserte und eine kürzere Start- und Landestrecke erlaubte. Auch im Luftkampf brachten die Flügel wesentliche Vorteile, da sie sich an den jeweiligen Höhen- und Geschwindigkeitsbereich anpassen konnten.

Der Erstflug fand im Jahr 1967 statt, bis 1985 wurden mehrere Varianten der MiG-23 hergestellt. Das letzte Exemplar der MiG-23UB lief 1978 vom Band. Dieses ist etwa 15 Tonnen schwer (Startmasse), mehr als 16 Meter lang und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 2.500 km/h. Sie konnte mit insgesamt 4 Tonnen an Luft-Luft-Raketen, Luft-Boden-Raketen und Freifallbomben ausgerüstet werden. Inklusive der Lizenzbauten wurden weltweit mehr als 5.000 MiG-23 hergestellt, wobei sich viele davon noch im Dienst befinden. Die meisten davon sind allerdings wohl nicht mehr flugbereit, sondern eingelagert.

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