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Digital Life

Studie: Immer mehr Menschen machen Pause von Facebook

42 Prozent der Facebook-Nutzer in den USA haben im vergangenen Jahr eine Auszeit vom Social-Media-Dienst genommen. Das hat eine Studie des Pew Research Center ergeben. 26 Prozent der Befragten haben sich sogar dazu entschlossen, die Facebook-App von ihrem Smartphone zu löschen, 54 Prozent haben ihre Privatsphäre-Einstellungen angepasst. 

Die Autoren der Studie vermuten, dass diese Werte auch auf den Skandal um Cambridge zurückzuführen ist. Dabei wurde bekannt, dass das Datenanalyse-Unternehmen Informationen von mehr als 87 Millionen Facebook-Nutzern über eine App gesammelt haben und für zielgerichtete Wahlwerbung verwendet haben soll, unter anderem für die Trump-Kampagne. Doch auch die „Time Well Spent“-Bewegung, die die suchterregenden Prinzipien vieler Social-Media-Apps scharf kritisierte, dürfte einen Anteil daran geleistet haben.

Insbesondere junge Facebook-Nutzer distanzieren sich zunehmend vom Dienst. 44 Prozent der befragten 18- bis 29-Jährigen haben die App im vergangenen Jahr gelöscht, aber lediglich zwölf Prozent der Über-65-Jährigen haben dieselbe Maßnahme ergriffen. Eine ähnliche Diskrepanz zeigt sich beim Anpassen der Privatsphäre-Einstellungen: 64 Prozent der Unter-30-Jährigen haben das im vergangenen Jahr getan, unter den Über-65-Jährigen war es nur knapp ein Drittel.

Analysten zeigten sich verwundert, als Facebook trotz des Skandals und populärer Kampagnen wie #deletefacebook dennoch Nutzerwachstum vorweisen konnte. Im ersten Quartal 2018 legte die Zahl der monatlich aktiven Nutzer um 13 Prozent auf 2,2 Milliarden zu, der gleiche Zuwachs wie bei den täglich aktiven Nutzern (1,45 Milliarden). Doch Studien zeigen immer wieder, dass Facebook vor allem bei jüngeren Nutzern massiv an Popularität verliert, dank neuer Märkte und starkem Wachstum unter älteren Nutzern aber dennoch in Summe zulegen kann.
 

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