Konzeptzeichnung der CVX in der geplanten 30.000-Tonnen-Variante

Konzeptzeichnung der CVX in der geplanten 30.000-Tonnen-Variante

© HHI

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Südkorea will einen 50.000 Tonnen Flugzeugträger bauen

Südkorea will einen neuen Flugzeugträger bauen. Dieser ist die CVX-Klasse. Wie jetzt bekannt wurde, könnte das Schiff deutlich größer ausfallen als ursprünglich geplant, berichtet Naval News.

Dies geht aus einer Anfrage des südkoreanischen Parlaments an das Verteidigungsministerium hervor. Demnach wird in Kürze eine Machbarkeitsstudie zum Bau eines Flugzeugträgers der 50.000-Tonnen-Klasse begonnen. Die Tonnen stehen für die Verdrängung und sind eine gängige Angabe für die Größe von Schiffen und U-Booten. Je höher die Tonnenangabe, desto größer die Masse des Schiffs.

Zuvor war geplant, dass die CVX in der 30.000-Tonnen-Klasse angesiedelt sein wird. Ein 50.000-Tonnen-Träger wäre also um über 65 Prozent größer. Der Grund für die neue Größe, hat mit den Flugzeugen für den Flugzeugträger zu tun.

KF-21N statt F-35B

Ursprünglich war geplant, die amerikanische F-35B, die senkrecht starten kann, für die CVX anzuschaffen. Laut einer Studie des Verteidigungsministeriums von Jänner 2023 sei es aber möglich, einen in Südkorea entwickelten und gebauten Kampfjet, der für Flugzeugträger geeignet ist, innerhalb der nächsten 10 Jahre für 1,3 Milliarden US-Dollar zu entwickeln. Dabei handelt es sich um die KF-21N. Das N steht für Navy und ist die Flugzeugträger-Variante der KF-21.

Auf Flugzeuge aus dem eigenen Land zu setzen, wird natürlich bevorzugt, um nicht von anderen Nationen abhängig zu sein. Zudem ist die F-35B die teuerste Variante der F-35. Sie kostet um die 115 Millionen US-Dollar. Die Instandhaltungs- und Betriebskosten betragen 9 Millionen US-Dollar pro Jet pro Jahr – für die US-Streitkräfte. Südkorea muss hier vermutlich mit höheren Kosten rechnen, weil Ersatzteile aus den USA kommen müssen und das Personal vermutlich in den USA regelmäßig auf die F-35B geschult werden muss.

Der Nachteil der KF-21N gegenüber der F-35B ist, dass sie keine Senkrechtstart-Fähigkeiten hat. Deshalb wäre ein 30.000-Tonnen-Flugzeugträger zu klein. Die größere CVX wird dementsprechend ein Katapultstartsystem und Landesystem haben, damit die KF-21N starten und landen kann. Die F-35B bräuchte das nicht, da sie bei Bedarf wie ein Hubschrauber starten und landen kann, bzw. eine deutlich kürzere Startbahn benötigt, die ohne Katapult auskommt.

Höhere Kosten

Ein größerer Flugzeugträger würde natürlich die Kosten in die Höhe treiben. Bisher war die Rede von 2,1 Milliarden US-Dollar Baukosten und jährlichen Instandhaltungskosten von 45 Millionen US-Dollar. Rüstungsexpert*innen kritisierten mehrfach, dass diese Zahlen viel zu niedrig seien für ein 30.000-Tonnen-Schiff. Es ist durchaus möglich, dass sich die Kosten für die 50.000-Tonnen-Variante mehr als verdoppeln werden.

Gebaut wird der neue Flugzeugträger von HHI, der Schiffssparte von Hyundai. Der Bau sollte noch heuer begonnen werden, die Indienststellung war für 2033 geplant. Wenn sich das südkoreanische Verteidigungsministerium für ein größeres Design entscheidet, könnte sich der Beginn des Baus verschieben.

Dokdo-Klasse

Südkorea hat bisher 2 Flugzeugträger, mit einer Verdrängung von 18.800 Tonnen. Technisch gesehen handelt es sich bei der Dokdo-Klasse eigentlich um ein amphibisches Angriffsschiff, also einen Hubschrauberträger. An Deck können 10 Sea-Hawk-Hubschrauber stationiert werden oder alternativ Senkrechtstarter, wie etwa Harrier oder die F-35B.

Südkorea hat derzeit keines dieser Flugzeuge in seiner Flotte. Für die 30.000-Tonnen-CVX war der Kauf von 16 F-35B geplant. Dieser Plan würde verworfen werden, wenn stattdessen eine größere CVX gebaut wird.

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