"Team Pixel": Google versuchte, Influencer zu erpressen

In den vergangenen Jahren nehmen Tech-Influencer eine immer wichtigere Rolle ein, wenn es um den Erfolg von Smartphones und anderen Geräten geht. Auf verschiedenen Social-Media-Kanälen veröffentlichen sie Rezensionen zu Produkten und sprechen Empfehlungen für oder gegen bestimmte Produkte aus. Manchmal machen sie auch einfach nur Werbung. Das ist auch den Herstellern bewusst, weswegen sie die Tech-Influencer immer mehr umwerben.

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Google drohte Influencern mit Rauswurf

Vergangene Woche präsentierte Google seine neue Pixel-9-Serie. Bereits im Vorfeld hatte Google über ein eigenes Programm namens Team Pixel viele Influencer eingeladen. Merkwürdig ist, dass diese einen Vertrag unterschreiben mussten, der sie verpflichtete, das Pixel 9 später als Gerät zu präsentieren, das besser ist als die der Konkurrenz. Wer sich dagegen sträubte, dem wurde mit dem Rauswurf gedroht, wie The Verge aufdeckte und mit Screenshots belegen kann.

In einem Statement reagiert Google ausweichend: Es handle sich dabei um ein Sonderprogramm für sogenannte „Content Creators“, normale Tech-Reviewer und Journalisten seien dazu nicht eingeladen worden. Bei der Formulierung sei man dieses Mal allerdings zu weit gegangen, wie die Google-Kommunikationsmanagerin Kayla Geier gegenüber The Verge eingesteht.

Werbe-Schiene für Pixel

Team Pixel ist ein eigenes PR-Programm für das Google Pixel, das nicht von Google selbst, sondern von einer auf Öffentlichkeitsarbeit spezialisierten Agentur organisiert wird. Dabei werden Pixel-Handys an Influencer und bekannte Google-Fans kurz nach der Markteinführung verschenkt. Google erwartet im Gegenzug positive Berichte von ihnen.

Dieses Vorgehen unterscheidet sich von herkömmlichen Rezensionen und Testberichten: In der Regel erhalten etablierte Tester oder Journalisten Geräte bereits vor der Veröffentlichung zum Testen unter Embargo. Die von Google verlangten Team-Pixel-Berichte wären allerdings aus ethischen Gründen nicht zulässig.

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Bei Team Pixel machten jedoch auch Influencer mit, die eigentlich richtige und seriöse Tech-Reviewer werden wollten und dies als Einstiegsmöglichkeit sahen. Laut The Verge sei die ethische Grenze bei Tech-Influencern oft verschwommen: Obwohl einige sehr neutral und objektive Testberichte veröffentlichen würden, sei dies bei anderen nicht der Fall. Der Fall um Team Pixel verdeutliche dieses Problem erneut.