Paul McCartney und Ringo Star produzieren Beatles-Song mit KI
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Künstliche Intelligenz hat Paul McCartney und Ringo Starr dabei geholfen, den letzten Song der Beatles zu veröffentlichen. Mehr als 5 Jahrzehnte nach der Trennung der Band ist am Donnerstag mit "Now and Then" die neue Single der legendären britischen Band erschienen. "Es ist eine echte Beatles-Aufnahme", betont die 81 Jahre alte Musiklegende McCartney in einer kurzen Dokumentation, die am Vorabend der Premiere auf Youtube veröffentlicht wurde.
"Es ist wahrscheinlich der letzte Beatles-Song, auf dem wir alle gespielt haben", so McCartney. "Now And Then" ist ein melancholischer, leicht nostalgischer Mid-Tempo-Song. Gesangsharmonien im Refrain, markante Gitarren und üppige Streicharrangements sorgen für den unverkennbaren Beatles-Sound. John Lennons Leadgesang stammt von einer Demo-Aufnahme aus dem Jahr 1979.
Neues Musikvideo erschienen
Am Freitag erschien außerdem ein Musikvideo zu der nun voraussichtlich letzten Beatles-Single. Am 10. November erscheinen die Beatles-Kompilationsalben "Rotes Album" und "Blaues Album" mit zusätzlichen Titeln.
"Es heißt, mein Vater habe eine Weile mit der Musik pausiert, um mich aufzuziehen", erzählt Sean Lennon, der Sohn von John und Yoko Ono, in der Kurz-Doku. "Aber zu Hause hat er immer Musik gespielt und dauernd Demos gemacht. Ich erinnere mich, wie er Aufnahmen mit diesen Kassettenrekordern gemacht hat." Einer der Songs, die Lennon in seiner Wohnung im Dakota Building in New York City aufnahm, war "Now And Then".
Erste Versuche scheiterten
1980 wurde Lennon bei dem Gebäude erschossen. Erst 1994 gab seine Witwe Yoko Ono die Kassette mit mehreren Songs Paul McCartney. Gemeinsam mit den beiden anderen Beatles George Harrison und Ringo Starr machte er sich damals daran, die unvollendeten Lieder fertigzustellen. Doch bei "Now And Then" stießen sie an ihre Grenzen.
"Da hämmert John auf seinem Klavier herum", beschreibt McCartney die Demo-Aufnahme von 1979. Und genau da lag das Problem. Lennons Stimme ließ sich auf der alten Kassette nicht sauber extrahieren, weil man sie nicht von dem dumpfen Piano-Klängen trennen konnte.
Peter Jackson hilft mit revolutionärer Software
Ermöglicht wurde das durch Peter Jackson. Der Regisseur der "Herr der Ringe"- und der "Hobbit"-Trilogie hatte 2021 die Beatles-Doku-Serie "Get Back" produziert und dafür mit seinem Team eine revolutionäre Software mit Künstlicher Intelligenz entwickelt. Damit ließen sich einzelne Instrumente und Stimmen isolieren.
Endlich konnte Lennons Stimme von der "Now And Then"-Aufnahme vom Klavier getrennt werden. "Und da war sie, Johns Stimme, kristallklar", freut sich McCartney. "Wir konnten Johns Stimme nutzen und versuchen, eine Aufnahme zu machen", sagt der 83-jährige Ringo Starr. "Näher können wir nicht rankommen, ihn im selben Raum zu haben."
Hommage an Lennon und Harrison
Erst spielte McCartney den Bass neu ein und sang dazu, dann spielte Starr das Schlagzeug ein. Die E- und Akustik-Gitarren, die der 2001 verstorbene George Harrison schon 1995 aufgenommen hatte, wurden hinzugefügt. Außerdem spielte McCartney ein Slide-Gitarren-Solo im Stil von Harrison. "Das war wirklich eine Hommage an George."
Zweifel daran, dass John Lennon das Projekt gutgeheißen hätte, hat Paul McCartney nicht. "Stellen wir uns vor, ich könnte John fragen: 'Hey, John, würdest du wollen, dass wir dein letztes Lied fertigstellen?' Ich bin überzeugt, die Antwort wäre 'Ja' gewesen, er hätte das geliebt." So sieht es auch Sean Lennon, der sich über die wahrscheinlich letzte Beatles-Single freut. "Mein Vater hätte das geliebt, weil er immer an neuer Aufnahme-Technologie interessiert war", sagt er. "Ich finde, es ist wirklich wunderschön."
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