Ausschnitt aus einem Video im Van-Gogh-Stil.

Ausschnitt aus einem Video im Van-Gogh-Stil.

© RunwayML

Science

Text-to-Video: Die Revolution der Filmindustrie steht bevor

Spezielle Software ist bereits in der Lage, Bilder innerhalb von Sekunden zu generieren – und zwar mit erschreckendem Realismus. Wenige Texteingaben reichen, schon hat man das fertige Ergebnis am Bildschirm. Künftig könnte das mit Filmen ähnlich ablaufen. 

Das Forschungsteam Runway Research, das auch hinter der künstlichen Intelligenz Stable Diffusion steckt, präsentierte kürzlich ihr Programm Gen-2, das genau darauf ausgerichtet ist. Die Software generiert aus reinen Texteingaben etwa 3 Sekunden lange Videos. Auch Text und Bilder lassen sich durch die künstliche Intelligenz kombinieren, um Bewegtbilder zu erstellen. Ein einzelnes Foto reicht etwa aus, um daraus einen kurzen Videoclip anzufertigen.

Noch in der Betaphase

Daneben kann man mit der künstlichen Intelligenz auch bestehende Videos bearbeiten. Wird ein echtes Video etwa mit einem abstrakten Bild kombiniert – sagen wir etwa einem Selbstporträt von Vincent van Gogh – wird der Stil des Bildes auf das gesamte Video übertragen. Objekte oder Personen lassen sich außerdem per Tastenklick aus bestehenden Videos entfernen oder hinzufügen. Ebenso reichen aus Pappe gebastelte Attrappen aus, um dank des KI-Filters mehr oder weniger realistische Landschaften oder Häuser entstehen zu lassen.

Noch befindet sich Gen-2 in der Entwicklungsphase und steht nur ausgewählten Nutzer*innen zur Verfügung. Das Werkzeug soll laut dem Unternehmen aber schon „sehr bald“ für die Allgemeinheit verfügbar sein. 

Revolution steht bevor

Die Gründer sind jedenfalls der Meinung, dass künstliche Intelligenz eine Revolution in der Filmbranche auslösen wird. „Stell dir vor, du schaust dir einen Film an und bist der Hauptdarsteller – mit deiner Stimme, deinem Körper und deinem Gesicht“, beschreibt es Runway-Chef Cristobal Valenzuela in einem Interview gegenüber dem US-Medium Forbes. 

Momentan sind Text-zu-Video-Generatoren allerdings noch weit von fotorealistischen Aufnahmen entfernt. Die Modelle dürften sich aber rasant verbessern, die Forschung daran schreitet immer weiter voran. Sowohl Google als auch Facebook-Mutter Meta arbeiten an ähnlichen Programmen. Die Forschungsabteilung des chinesischen Handelsriesen Alibaba veröffentlichte erst vergangene Woche ihr eigenes Modell namens ModelScope. Man darf also davon ausgehen, dass KI-generierte Videos bald im großen Stil beim Publikum ankommen werden.

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Marcel Strobl

marcel_stro

Ich interessiere mich vor allem für Klima- und Wissenschaftsthemen. Aber auch das ein oder andere Gadget kann mich entzücken.

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