The Line

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Futuristische Stadt The Line: Kritiker fürchten totale Überwachung

Während die Bauarbeiten zur futuristischen Stadt The Line voranschreiten, werden Befürchtungen über eine totale Überwachung der künftigen Bewohner*innen lauter. Das Projekt basiert auf der Vision des Kronprinzen Mohammed bin Salman, der seine Beziehungen zu Chinas Anführer Xi Jinping zunehmend gestärkt hat. Die beiden haben sich darüber geeinigt, die neue Stadt mit leistungsstarker Überwachungstechnologie aus China auszustatten. 

Ihre Zusammenarbeit haben die beiden Anführer Ende des vergangenen Jahres angekündigt. Die soll auf mehreren Ebenen stattfinden.

Überwachte Öffentlichkeit normalisieren

Die chinesische Volksrepublik hat Ländern wie Ägypten oder Serbien bereits Überwachungstechnologie bereitgestellt, um sogenannte „sichere Städte“ zu schaffen, welche etwa auf Gesichtserkennung basieren und Nutzer*innendaten sammeln. Laut Bulelani Jili von der Harvard University, der Chinas weltweite Ambitionen erforscht, versuche Xi Jinping, „seine Vision eines staatlich geführten Cyberspace und einer überwachten Öffentlichkeit zu normalisieren und legitimieren“.

Der saudische Kronprinz dürfte derartige Projekte in einem großen Maßstab realisieren wollen. The Line soll bis 2045 insgesamt 9 Millionen Einwohner*innen aufnehmen können. Laut Stadtplaner*innen sollen die gesammelten Daten für Zwecke einer smarten Stadt verwendet werden, wie Business Insider berichtet. Laut James Hires, Forscher der Denkfabrik Chatham House in London, wolle der Kronprinz Dienstleistungen wie die Müllabfuhr, Gesundheitsdienstleistungen oder Zugintervalle mit Daten von Handys und Überwachungstechnologien koppeln.

Unter diesem Deckmantel könnten derartige Smart Cities als Instrument zur invasiven Überwachung eingesetzt werden und die Privatsphäre der Einwohner*innen gefährden, fürchten Expert*innen. Saudi-Arabien hat in der Vergangenheit bereits mehrfach elektronische Mittel genutzt, um Kritiker*innen der Regierung auszupionieren, zu verfolgen und die gesammelten Informationen dann für teils nicht gerechtfertigte Anklagen zu nutzen. Koppelt man das auch noch mit den Echtzeit-Standortdaten aller Bewohner*innen und hat durch Sendemasten, WLAN usw. Zugang auf alle elektronischen übermittelten Daten, kommt das einer vollständigen Überwachung gleich.

Stadt ohne Autos

The Line ist die wohl bekannteste Region von NEOM und wurde ohne Autos geplant – alle wichtige Infrastruktur sollen in maximal 5 Minuten zu Fuß erreichbar sein. Die Stadt besteht im Grunde aus einem riesigen, verspiegelten Wolkenkratzer, der 500 Meter hoch und 170 Kilometer lang sein soll. 90 Prozent der Verwaltung soll durch künstliche Intelligenz erfolgen.

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