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Digital Life

TikTok-Video sorgt für Welle an Autodiebstählen

Ein TikTok-Video sorgt seit 2 Jahren dafür, dass zahlreiche Kias und Hyundais in mehreren US-Städten gestohlen werden. Laut einem Bericht von Business Insider haben sich etwa in der Stadt Milwaukee im Bundesstaat Wisconsin die Autodiebstähle seit 2020 verdoppelt. In St. Louis im Bundesstaat Missouri haben sie sich von der zweiten Hälfte 2021 bis zur zweiten Hälfte 2022 um 157 Prozent erhöht.

50 Prozent der Autos, die heuer in Chicago gestohlen wurden, stammen von den beiden Herstellern. Auch in Städten wie New York oder Los Angeles wurden starke Zuwächse verzeichnet. Grund dafür ist die Kia Challenge, die erstmals 2021 viral ging und Mitte 2022 wieder an Aufmerksamkeit gewann. In der Challenge wird dargelegt, wie einfach es ist, bestimmte Kia- und Hyundai-Modelle zu kapern. Die futurezone hat berichtet. 

Rückruf oder Schwachstelle

TikTok hat das Video zwar jedes Mal entfernt, als es erneut auftauchte, der Schaden konnte aber nicht verhindert werden. Inzwischen haben 2 große US-Versicherungsunternehmen für Autos ihre Versicherung für gefährdete Kia- und Hyundai-Modelle eingestellt. Zusätzlich wurden Dutzende Sammelklagen gegen die südkoreanischen Hersteller eingereicht. Damit will man sie zwingen, entweder einen Rückruf zu starten oder die Schwachstelle zu beheben.

Das ursprüngliche TikTok-Video hatte gezeigt, wie einfach Kia-Modelle von 2011 bis 2021 sowie Hyundai-Modelle von 2015 bis 2021 aufgrund einer Sicherheitslücke gestohlen werden können. Diese Autos haben keine elektronische Wegfahrsperre verbaut. Allein ein USB-Kabel reicht aus, um die Autos zu kapern. So lässt sich die Lenksäulenabdeckung einfach entfernen und ein USB-Anschluss freilegen. Das Auto kann gestartet werden.

Lenkradschlösser über Polizeidienststellen

Als Reaktion auf den kriminellen Trend haben die 2022er-Modelle von Kia Wegfahrsperren erhalten - bei Hyundai sind es Modelle, die seit November 2021 gebaut wurden. Einen Rückruf gab es aber von keinem der beiden Hersteller. Man wolle betroffenen Autobesitzer*innen stattdessen über einige Polizeidienststellen Lenkradschlösser zur Verfügung stellen, hieß es. 

Warum weder Kia noch Hyundai die Basisausstattung einer Wegfahrsperre eingebaut haben, die grundsätzlich seit den 1990er-Jahren üblich ist, haben die Hersteller bisher nicht erklärt. In der EU etwa ist diese Ausstattung vorgeschrieben. 

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