Tischreservierung über Google verärgert Gäste: Lokal weiß von nichts
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Das Gasthaus Kopp im 20. Wiener Gemeindebezirk ist wegen seiner Schnitzel weit über die Bezirksgrenzen hinaus bekannt und nicht nur am Wochenende gut besucht. „Mindestens einen Tag vorher reservieren“, empfiehlt der Kellner am Telefon. Auch Google bietet seit kurzem die Möglichkeit an, Tische in dem Gasthaus zu reservieren.
Google verschickt sogar eine E-Mail, in der die Reservierung bestätigt wird, samt zwölfstelliger Reservierungsnummer. Die Chancen, dass man einen Tisch bekommt, stehen dennoch schlecht. Denn im Gasthaus Kopp kommen die Reservierungsanfragen nie an. In dem Lokal weiß man nicht einmal, dass Reservierungen über Google angeboten werden. Reserviert werden könne nur telefonisch, heißt es auf Anfrage der futurezone. Darauf wird auch auf der Homepage des Gasthauses hingewiesen.
Bei Google-Nutzern, die keinen Tische bekommen haben, sorgen die vermeintlichen Reservierungen über die Suchmaschine für Ärger. Auf Twitter kursiert ein Bild mit Screenshots des Reservierungsprozesses samt ausgestrecktem Mittelfinger.
Angeboten wird der Google-Dienst, der etwa in den Suchergebnissen zu dem Gasthaus ganz oben aufscheint und in Google Maps durch das Anklicken des Lokalnamens in Anspruch genommen werden kann, im konkreten Fall in Zusammenarbeit mit dem deutschen Dienstleister Hospitality Digital. Der hat es sich auf die Fahnen geschrieben, die Gastronomie zu digitalisieren. In manchen Fällen offenbar auch ohne deren Wissen. Für eine Stellungnahme war am Sonntag bei der Tochter des deutschen Metrokonzerns niemand zu erreichen. Auch eine E-Mail-Anfrage bei Google blieb bisher unbeantwortet.
Google bietet Tischreservierungen mit unterschiedlichen Partnern hierzulande über seinen Kartendienst Google Maps und seine Suche an. Wie viele Lokale sich an dem Service beteiligen, ist nicht bekannt. Vor mittlerweile fast zwei Jahren kündigte der Internetkonzern auch an, dass künftig eine künstliche Intelligenz Terminvereinbarungen und Reservierungen telefonisch übernehmen soll. In den USA ist Google Duplex, so der Name des Dienstes, bereits in 43 Bundesstaaten im Einsatz.
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