Symbolbild: F-35

Symbolbild: F-35

© Lockheed Martin

Militärtechnik

Ukraine: Ungewöhnlicher Einsatz von F-35-Raketen beobachtet

Die Ukraine hat sich als Testfeld für verschiedene neue Militärtechnologien entwickelt. Nun sorgt der ungewöhnliche Einsatz der Luft-Luft-Rakete AIM-132 ASRAAM (Advanced Short Range Air-to-Air-Missile) für Aufsehen.

Eigentlich kennt man sie als Bewaffnung von Kampffliegern, unter anderem dem Eurofighter und F-35. Für die F-35 ist sie die einzige Kurzstrecken-Luft-Luft-Rakete, die der Stealth-Fighter im internen Waffenschacht führen kann. Das verbessert die Stealth-Eigenschaften. Denn Raketen, die extern unter den Flügeln befestigt werden, erhöhen den Radarquerschnitt und damit die Gefahr, dass die F-35 von Feinden entdeckt zu werden.

Rakete auf Truck statt in der F-35

Ein Bild, das auf dem Twitter-Nachfolger X geteilt wurde, zeigt die Raketen aber auf einem britischen Supacat HMT Truck. So können sie augenscheinlich vom Boden aus abgefeuert werden.

Zu sehen ist ein Sensor am Truck selbst, der zum Start der Raketen genutzt werden könnte. Was genau jener kann, darüber wird derzeit nur spekuliert.

Militärexpert*innen meinen laut einem Bericht der EurAsianTimes, dass es sich um einen elektroptischen- oder einen Infrarotsensor handeln könnte. Manche meinen auch, dass es ein Radargerät für kurze Entfernungen sein könnte.

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Gegen iranische Drohnen

Bereits zuvor berichtete die Times, dass Großbritannien mehrere Supacat-Trucks in die Ukraine geschickt hat, die modifiziert wurden, um ASRAAMs abfeuern. Dem Bericht zufolge sollen damit in erster Linie Schwärme von iranischen Shahed-Drohnen abgefangen werden. Aber sie sollen auch die Ukraine in der Gegenoffensive unterstützen. 

Aus der Luft abgefeuert haben die ASRAAM eine Reichweite von maximal 25 Kilometer. Wie weit sie fliegen können, wenn sie vom Boden aus abgefeuert werden, ist unklar. Sie sind 2,9 Meter lang und haben einen Durchmesser von 166mm. Ihr Gewicht liegt bei 88 Kilogramm, ihre Höchstgeschwindigkeit beim Abfeuern aus der Luft bei Mach 3.

Ihr Ziel visiert die ASRAAM mittels eines Infrarotsuchkopfs an. Der Stückpreis ist abhängig von den Lieferverträgen, wird aber auf etwa 200.000 US-Dollar geschätzt.

Altbestände verschießen

Auch andere Luftabwehrsysteme sind in der Lage, Luft-Luft-Raketen zu verschießen. In der Ukraine ist das besonders von Vorteil, da westliche Länder so ihre Altbestände an die Ukraine verkaufen bzw. spenden können. Eines dieser Systeme ist das NASAMS.

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