Russischer Panzer
© EPA / YURI KOCHETKOV

Digital Life

Wie ukrainische Hacker russische Soldaten mit Frauen-Fotos austricksen

Ukrainische Hacker*innen ist es gelungen, mithilfe gefälschter Social-Media-Profile einen russischen Militärstützpunkt aufzuspüren, berichtet die Financial Times. Sie legten in Online-Netzwerken wie Facebook, aber auch auf dem Chat-Kanal Telegram Profile attraktiver Frauen an, kontaktierten darüber russische Soldaten und sie baten sie, ihnen Fotos von sich zu schicken.

Über die Metadaten der Fotos konnten sie schließlich die genaue Position eines Militärstützpunkts in der Nähe der südukrainischen Stadt Melitopol ausmachen. Die Koordinaten gaben sie an das ukrainische Militär weiter, das schließlich einen Angriff auf die russische Basis startete, berichtet die Zeitung.

"Beweisen, dass sie Krieger sind"

"Die Russen wollen immer ficken", sagte ein Mitglied der Hacker*innengruppe, die sich Hackyourmom nennt: "Sie schicken viel Scheiße an 'Mädchen', um zu beweisen, dass sie Krieger sind."

Tatsächlich kam es im vergangenen Monat zu einer Explosion in einem großen russischen Militärstützpunkt bei Melitopol. Ob die Hacker*innengruppe beim Auskundschaften der Position der Basis beteiligt waren, lässt sich allerdings nicht verifizieren.

Die Hacker*innnengruppe war nach eigenen Angaben auch an weiteren Hacks gegen Russland beteiligt. Sie soll auch Datenbanken mit russischen Unternehmen geleakt haben, die das Militär beliefern. Auch das Abspielen von Filmen über zivile Opfer in der Ukraine in russischen TV-Sendern soll auf das Konto der Gruppe gehen.

Regierung rief zu Unterstützung auf

Die ukrainische Regierung rief bereits kurz nach Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine Freiwillige aus der Hacker-Community dazu auf, sich an der Verteidigung des Landes zu beteiligen.

Umgekehrt erhält auch Russland Unterstützung von Cybergangs. Sie setzten etwa Rechner der ukrainischen Grenzkontrolle außer Gefecht und starteten auch Angriffe auf Windenergieunternehmen in Deutschland, um die westlichen Sanktionen zu untergraben.

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