United Nations Secretary-General Antonio Guterres addresses the 76th Session of the U.N. General Assembly in New York City
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UN-Generalsekretär: Milliardäre fliegen ins All, während Menschen hungern

Der UN-Generalsekretär António Guterres fand diese Woche harte Worte für wohlhabende Weltraumtouristen. Bei einem Gipfeltreffen in New York vor Spitzen-Politiker*innen aus aller Welt, sprach er die Thematik in seiner Eröffnungsrede an.

„Milliardäre machen Spritztouren in den Weltraum, während auf der Erde Million Menschen hungern“, sagt Guterres. Dieses Verhalten hätte dazu beigetragen, die „Krankheit des Misstrauens“ weltweit zu verbreiten.

Er setzt damit in seiner Rede die Raketenflüge der Reichen gleich mit Korruption, dem Einschränken von Grundrechten und dass Eltern nur eine Zukunft für ihre Kinder sehen, die noch düsterer ist als die ohnehin schwierige Gegenwart, mit all ihren Problemen. „Die Menschen, denen wir dienen und die wir repräsentieren, verlieren nicht nur das Vertrauen in ihre Regierungen – sondern auch in die Werte, für die die Vereinten Nationen seit 75 Jahren eintreten.“

3 Milliardäre starteten dieses Jahr Richtung Weltraum

Guterres spricht zwar die Milliardäre nicht mit Namen an, es ist aber klar, dass es sich dabei um Richard Branson, Jeff Bezos und Jared Isaacman handelt. Branson und Bezos sind mit ihren eigenen Weltraum-Unternehmen geflogen – haben aber technisch gesehen nicht das All erreicht, sondern nur eine sehr hohe Höhe. Der Amazon-Gründer Bezos hat bisher 5,5 Milliarden US-Dollar in sein Weltraum-Unternehmen Blue Origin gesteckt – was angesichts eines 4-minütigen Raketenfluges eine enorme Summe ist.

Isaacman hatte den ersten Touristenflug von SpaceX gechartert und verbrachte, zusammen mit 3 weiteren Menschen, 3 Tage im Orbit. Immerhin nutzte Isaacman den Flug für eine Spendenaktion für das St. Jude Children’s Research Hospital. Über 200 Millionen US-Dollar kamen zustande – wovon 100 Millionen US-Dollar von Isaacman selbst und 50 Millionen US-Dollar vom SpaceX-Besitzer Elon Musk stammen. Musk selbst ist noch nicht ins All geflogen.

Die Gesamtkosten für den Start und die Entwicklung der Touristenversion der Crew-Dragon-Kapsel sind nicht bekannt. Je nachdem, wie viele Teile der Falcon-9-Rakete wiederverwendet werden, kostet ein regulärer SpaceX-Start zwischen 30 Millionen und 60 Millionen US-Dollar.

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