Billionaire American businessman Jeff Bezos reacts at a post-launch press conference, in the nearby town of Van Horn
© REUTERS / JOE SKIPPER

Digital Life

Jeff Bezos nach Flug zu Amazon-Kunden: "Ihr habt dafür bezahlt"

Am Dienstag war der Ex-Amazon-CEO Jeff Bezos an Bord des ersten bemannten Raumflugs seines Unternehmens Blue Origin. Der Trip ins All war erfolgreich und sorgte bei Bezos offenbar für Euphorie, die auch bei der darauf folgenden Pressekonferenz spürbar war.

In diesem Zusammenhang fiel Bezos mit einer Aussage besonders auf. So bedankte er sich bei allen Amazon-Mitarbeiter*innen und Kund*innen und sagte „Ihr habt dafür bezahlt“. Das löste bei den Anwesenden Schmunzeln aus, worauf Bezos noch nachwarf: „Ich danke euch von tiefstem Herzen.“

Mitarbeiter*innen urinieren in Flaschen, Bezos fliegt ins All

Wenig überraschend machte sich der Amazon-Chef damit nicht unbedingt beliebt. Besonders angesichts teils prekärer Arbeitsbedingungen bei Amazon, die Mitarbeiter*innen bereits dazu brachten, aus Zeitmangel in Flaschen zu urinieren, wird die Aussage des reichsten Menschen der Welt als taktlos empfunden.

Dazu kommen die teils fragwürdigen Steuerpraktiken von Amazon. Die demokratische Senatorin Elizabeth Warren, die auch im Rennen um die Nominierung bei der vergangenen Präsidentschaftswahl war, twitterte etwa: „Jeff Bezos vergaß, all den hart arbeitenden Amerikaner*innen zu danken, die tatsächlich Steuern gezahlt haben, um dieses Land am Laufen zu halten, während er und Amazon nichts zahlten.“

Umweltverschmutzung im All

Bemerkenswert ist auch ein Interview, das Bezos im Anschluss an den Flug gegenüber NBC News gab. Zuvor gab es auch immer wieder Stimmen, die auf Umweltbedenken hinsichtlich des Weltraumtourismus hinwiesen.

Bezos sei bei seinem Flug die Fragilität unseres Planeten und seiner Atmosphäre bewusst geworden. „Sie können sich nicht vorstellen, wie dünn die Atmosphäre ist, wenn Sie sie aus dem Weltraum sehen“, so der Jung-Astronaut.

Um der Umweltverschmutzung entgegen zu treten, hat Bezos auch schon eine Lösung parat: "Wir müssen die gesamte Schwerindustrie, alle umweltverschmutzende Industrie nehmen und in den Weltraum verlagern“, so der Milliardär. Nur so könne man die Erde bewahren.  

Er gesteht sich zwar ein, dass das Jahrzehnte dauern würde, aber man müsse ja schließlich irgendwo anfangen, wenn man Großes erreichen wolle.

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