US-Schüler werden während des Klo-Gangs getrackt
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In einigen amerikanischen Schulen brauchen Schüler eine Erlaubnis, bevor sie sich auf die Toilette begeben. Diese war bisher noch ein vom Lehrer unterschriebenes Blatt Papier. Laut der Washington Post wird derzeit in einigen Schulen eine digitale Variante dieser Erlaubnis getestet, der e-Hallpass.
Die Schüler geben via App auf ihrem Chromebook an, dass sie das WC, die Krankenstation oder einen anderen Ort in der Schule aufsuchen möchten. Der Lehrer erhält diese Anfrage zur Freigabe. Dieser sieht jedoch auch, ob andere Schüler ebenfalls unterwegs sind und kann so potenziell unerwünschte Treffen unterbinden. Sollte der Schüler zu lange brauchen, erhält der Lehrer einen automatischen Alarm und Personal sucht nach ihm. Kehrt der Schüler zurück ins Klassenzimmer, bestätigt der Lehrer dies in der App.
Petition gestartet
Die so gesammelten Daten werden gespeichert und Lehrer und andere Angestellte haben uneingeschränkten Zugriff darauf. Der 17-jährige Schüler Christian Chase startete gegen diese Vorgehensweise eine Petition. Er geht auf die Heritage High School in Loudoun County im US-Bundesstaat Virgina, die das System im September eingeführt hat. "Ich glaube einfach, dass das unsere Persönlichkeitsrechte verletzt", sagte der Schüler gegenüber der Washington Post. Er halte die Aktion für unnötig und invasiv.
So ein Vorgehen ist nicht ungewöhnlich. Amerikanische High Schools nutzen Software um Hausaufgaben und Fortschritte der Schüler zu tracken. Dabei sammeln die Schulen Daten über Intelligenz, Disziplin und Persönlichkeiten der Schüler.
"Bathroom Big Brother"
In den Datenschutzrichtlinien der e-Hallpass Software ist festgehalten, dass keine Daten an Dritte weitergegeben werden. Eltern können zudem die Löschung der Daten anfordern. Laut Futurism gibt die Firma hinter der Software, Eduspire Solutions, an, die Methode vereinfache die Vorgänge und reduziere Störungen während des Unterrichts. Viele Eltern stellen sich jedoch gegen die flächendeckende Einführung des e-Hallpass. So zitiert die Washington Post einen Elternvertreter, die App sei "Bathroom Big Brother" und man würde sich dagegen mobilisieren.
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