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USA: Fake-5G-Netz ist langsamer als 4G-Netze

Das „5G Evolution“-Netz des US-Mobilfunkers AT&T ist langsamer als die 4G-Netze der Mitbewerber T-Mobile und Verizon. Das hat eine Studie des britischen Unternehmens OpenSignal ergeben, das sich auf die Messung von Durchschnittsgeschwindigkeiten in Mobilfunknetzen spezialisiert hat. Dazu greift man auf eine kostenfreie App zurück, über die Nutzer Messungen durchführen und diese anonym an das Unternehmen übermitteln können. Die Regulierungsbehörde RTR bietet mit dem „RTR Netztest“ einen ähnlichen Dienst in Österreich an.

Während in vielen Ländern noch am Aufbau von 5G-Netzen gearbeitet wird, wirbt AT&T seit einigen Monaten bereits mit einem angeblichen 5G-Netz. Doch hinter „5G Evolution“ steckt aus technischer Perspektive lediglich LTE Advanced. Diese Weiterentwicklung des 4G-Standards ist bereits seit 2014 in vielen Ländern, unter anderem auch den USA und Österreich, verfügbar und bietet höhere Bandbreiten und geringere Latenzen. Hierzulande wird es meist als LTE+ beworben und ermöglicht unter anderem die Nutzung von Carrier Aggregation, wodurch ein Modem mehrere Frequenzblöcke zugleich nutzen kann.

Nummer drei von vier

Daher überrascht nicht wirklich, dass die Umbenennung des Mobilfunknetzes dem Unternehmen keinen Geschwindigkeitszuwachs bescherte. „5G E“-fähige Smartphones erzielten im AT&T-Netz durchschnittlich 28,8 Mbps, knapp hinter T-Mobile (29,4 Mbps) und Verizon (29,9 Mbps). Lediglich Sprint (20,4 Mbps) konnte AT&T hinter sich lassen. Für den Vergleich wurden mehr als eine Million Messergebnisse herangezogen.

Kurioserweise verklagt ausgerechnet Sprint derzeit AT&T wegen der Umbenennung des Netzes in „5G Evolution“. Das sei irreführend für die Konsumenten, die sich ein Mobilfunknetz der nächsten Generation erwarten, aber lediglich die Leistungen wie bei der Konkurrenz erhalten.

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