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Digital Life

Warum die Boeing 747 einen Buckel hat

Anfang 2019 feiert die Boeing 747 ihren 50. Geburtstag. Obwohl der legendäre Jumbojet heute immer seltener bei den Airlines zum Einsatz kommt, gibt es wohl kaum ein ikonischeres Flugzeugdesign. Zu verdanken hat die 747 ihr Aussehen einer Fehleinschätzung über die Zukunft der Luftfahrt.

Als die 747 entworfen wurde, war die Concorde der Star der Passagierluftfahrt. Damals galt die Annahme, dass der Überschallflug in Zukunft viel stärker verbreitet sein wird, wie traveller.com.au berichtet.

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Aus diesem Grund dachten sich die Boeing-Designer, dass man bei dem damals größten kommerziellen Passergierjet auch ihre künftigen Aufgaben als Frachtflugzeug bedenken muss. Um besonders sperrige Ladung transportieren zu können, ist eine aufklappbare Nase sehr hilfreich. Jene lässt sich aber nur dann realisieren, wenn das Cockpit nicht im Weg ist. Aus diesem Grund verlagerten die Ingenieure jenes einfach einen Stock höher.

Die genaue Form des Buckels orientiert sich an einem Tropfen und soll so besonders aerodynamisch sein. Ursprünglich wollte man sogar das gesamte Flugzeug doppelstöckig machen, verwarf diesen Plan später jedoch. Es dauerte bis zum Airbus 380 bis schließlich eine durchgehend doppelstöckige Maschine gefertigt wurde.

FILE PHOTO: An Emirates Airbus A380 airliner, prepares to land at Nice international airport

In den Passagier-Varianten befindet sich hinter dem Cockpit im zweiten Stock noch Platz für reguläre Passagiere. Diesen Umstand wusste man bei Boeing schnell zu schätzen und kreierte eine Spezialversion mit verlängertem Buckel. Ursprünglich unter der Bezeichnung 747-100B bekannt, wurde der „gestreckte“ Buckel später Standard. Besonders weit nach hinten geht er bei der aktuellen Version 747-8. Heute wird der obere Stock der 747 zumeist für Business- oder First-Class-Abteile genutzt.

The Boeing 747-8 Intercontinental takes off on its maiden flight from Paine Field, in Everett, Washington

Geschichte

Bis heute wurden über 1500 747-Flugzeuge in Boeings Fabrik in Everett nahe Seattle produziert. Über 3,5 Milliarden Passagiere sind seit seiner Einführung schon damit gereist.  

In ihrer langen Geschichte hat der Flugzeugtyp auch schon bereits einige Spezialaufgaben wahrnehmen dürfen. Seit 1990 ist eine Boeing 747 etwa als Air Force One das offizielle Flugzeug des jeweiligen US-Präsidenten. Zu diesem Zweck wurde es natürlich entsprechend umgebaut und ist mit mehreren Arbeitsräumen für die Regierungsspitze sowie speziellen Sicherheitsfunktionen ausgestattet.

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Außerdem war es eine 747, die das Space Shuttle „huckepack“ nehmen durfte, um es nach seiner Landung wieder zum Kennedy Space Center zu bringen. Auch bei ihrem letzten Flug in das Museum wurde das Space Shuttle von dem legendären Flugzeug transportiert. Außerdem brachte eine 747 einmal ein Space Shuttle in die Luft, um es dort zu entkoppeln und selbstständig landen zu lassen.

Ende einer Ära

Für den Passagiertransport scheint sich die Ära der 747 langsam ihrem Ende zuzubewegen. So wurden viele Bestellungen der aktuellsten Version 747-8 storniert, weil die Airlines lieber auf kleinere Flugzeuge mit höherer Reichweite setzen. Auch dem Airbus A380 droht dieses Schicksal. Dabei spielt auch der hohe Kerosinverbrauch der Jumbo-Jets eine Rolle.

Heute sind die größten Betreiber des Flugzeugtyps der US-amerikanische Cargo- und Charter-Betreiber Atlas Air sowie British Airways mit jeweils 36 aktiven Exemplaren. Dahinter folgt die deutsche Lufthansa mit 32 aktiven Flugzeugen.

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