FILE PHOTO: A logo of WhatsApp is pictured on a T-shirt worn by a WhatsApp-Reliance Jio representative during a drive by the two companies to educate users, on the outskirts of Kolkata
© REUTERS / Rupak De Chowdhuri

Digital Life

WhatsApp schränkt Weiterleitungen von Nachrichten für alle ein

Einzelne Nachrichten können künftig auf WhatsApp nur mehr fünf Mal weitergeleitet werden. Mit diesem Schritt will die zu Facebook gehörende Plattform die Verbreitung von Falschnachrichten, Spam und Kettenbriefen eindämmen. Die Maßnahme ist eine Reaktion auf mehrere Fälle von Lynchjustiz in Indien, die aufgrund von massenhaft geteilten Inhalten ausgelöst wurde, die sich im Nachhinein als gefälscht bzw. manipulativ entpuppten.

Wie die BBC berichtet, wird die Einschränkung auf alle Nutzer weltweit ausgeweitet. Bisher konnte eine einzelne Nachricht bis zu 20 Mal weitergeleitet werden. Die sechsmonatige Testphase habe gezeigt, dass sich allein durch die Maßnahme gewisse Nachrichten auf der ganzen Welt weniger stark verbreiteten, teilte WhatsApp mit. Die Plattform wolle sich den Fokus auf private Nachrichten mit engen Kontakten erhalten.

Eine Nachricht für 1.280 Menschen

Inwiefern die Maßnahme Schneeballeffekte bei der Verbreitung von Nachrichten unterbinden kann, bleibt abzuwarten. Denn da in einer WhatsApp-Gruppe immer noch bis zu 256 User sein können, kann eine Nachricht - wenn sie an fünf derartige Gruppen weitergeleitet wird - immer noch 1.280 Menschen auf einen Schlag erreichen. Zudem gibt es keinen Mechanismus, der die erneute fünfmalige Weiterverbreitung dieses Inhalts durch die knapp 1.300 Leute verhindert.

Theoretisch kann man also weiterhin relativ rasch, zehntausende Leute erreichen. Dazu kommt, dass anders als auf Facebook verdächtige Inhalte aufgrund der verschlüsselten Kommunikation viel schwerer zu blockieren oder gar zu entfernen ist. Das zeigt sich unter anderem beim Kampf gegen Kinderpornografie, bei dem WhatsApp zuletzt auf verlorenem Posten wirkte.

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