© Wien Energie/Ian Ehm

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Wien Energie nimmt Stromspeicher in Betrieb

Im zweiten Wiener Gemeindebezirk hat Wien Energie im vergangenen Jahr eine der ersten Energy Communities Europas ins Leben gerufen. Mithilfe einer Photovoltaikanlage produzieren die Bewohner im so genannten Viertel Zwei selbständig Strom, den sie selbst verbrauchen können. Überschüssige Energie können sie innerhalb der Energiegemeinschaft weiterverkaufen oder an der Strombörse handeln.

Ziel ist es, möglichst wenig zusätzliche Energie über das öffentliche Netz zu beziehen und den Strom gleich dort zu verbrauchen, wo er erzeugt wird. Bei Wien Energie geht man davon aus, dass auf diese Weise der einzelne Haushalt doppelt so viel Sonnenenergie selbst nutzen kann und sich das Energiemanagement dadurch wesentlich umweltfreundlicher gestalten lässt.

Energiespeicher in Betrieb genommen

Nun hat der Energieversorger den ersten Quartierspeicher in Betrieb genommen. Der Quartierspeicher sei ein wesentlicher Bestandteil des Energie-Feldversuchs, der die Nutzung von lokal erzeugtem Sonnenstrom optimieren soll, heißt es von Wien Energie. Während ein Haushalt in einem gewöhnlichen Mehrparteienhaus rund ein Drittel seines Jahresstrombedarfs mit Sonnenstrom aus der hauseigenen Photovoltaik-Anlage decken kann, soll der Anteil in der Energiegemeinschaft, mittels Handel in der Community und Speicher, auf zwei Drittel gesteigert werden.

Der Anfang Dezember installierte Quartierspeicher hat eine Kapazität von rund 70 kWh. Das entspreche dem Tagesverbrauch von mehr als zehn Haushalten im Viertel Zwei, schreibt Wien Energie in einer Aussendung: "Der Speicher ermöglicht die Nutzung des lokal erzeugten Sonnenstroms auch in den Abend- und Nachtstunden beziehungsweise zu sonnen-ärmeren Zeitpunkten und vergrößert so den Eigenverbrauch."

Spitzen im Stromverbrauch abflachen

Für das Netz bedeute der Speicher eine Entlastung, da die Verbrauchskurve geglättet wird. Der Akku ermögliche das so genannte "peak shaving": Anstatt Strom aus dem Netz zu beziehen, kann während des Spitzenverbrauchs der gespeicherte Strom aus der der Batterie entnommen werden, wodurch Spitzenlasten "abrasiert" werden können.

Künftig könnte der Speicher auch als aktiver Teilnehmer am Energiemarkt eingesetzt werden, um überschüssigen Strom als Regelenergie zur Netzstabilisierung zu verkaufen.

 

Dieser Artikel entstand im Rahmen einer Kooperation mit Wien Energie.

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