© Northwestern University / Josiah Hester

Games

Batterlieloser Gameboy läuft mit Sonnenenergie

Wer einen alten Gameboy hatte, kann sich an das Problem erinnern: Ganze 4 Batterien hat er geschluckt. Hatte man nicht rechtzeitig gespeichert, war aller Spielfortschritt dahin, wenn deren Leistung aufgebraucht war. Nun haben Ingenieure der Northwestern University’s McCormick School of Engineering and Applied Science in den USA eine Lösung gefunden: Ein Gameboy-Klon, der mit Sonnenenergie und Button-Mashing betrieben wird. 

Nachhaltige Geräte

Mit dem Projekt wollte Josiah Hester nicht nur Spaß haben, sondern eine Antithese zum Internet of Things (IoT) schaffen. Dort würde es noch zu viele batteriebetriebene Geräte geben. "Diese Batterien landen irgendwann im Müll. Wenn sie nicht vollständig entladen wurden, können sie gefährlich werden. Sie sind schwer zu recyceln. Wir wollen Geräte bauen, die nachhaltiger sind und Jahrzehnte lang halten", erklärt Hester in einem Statement.

Gemeinsam mit der TU Delft in den Niederlanden entwickelte man daher ein Handheld, das Gameboy-Spiele lesen und emulieren kann. Energie zieht das Gerät aus Streifen mit Solarpaneelen, die auf der Vorderseite des Gameboys angebracht sind. Allerdings würde die Sonnenenergie allein nicht genug Power liefern.

Energie per Knopfdruck

Hier kommt nun ein Mechanismus zum Einsatz, der Energie aus dem Drücken von Knöpfen zieht. "Die Buttons generieren Energie, indem sie einen Magneten in einer Spule bewegen", erklärt Hester gegenüber The Register. Diese Energie wird dann über einen winzigen Kondensator sofort dem Gameboy zugeführt. 

An einem sonnigen Tag kann der Gameboy so ewig laufen, vorausgesetzt man spielt ein Spiel, dass zumindest alle paar Sekunden eine Eingabe erfordert wie Tetris. Spielt man aber lieber Schach im Schatten, wird es schwieriger: Dann geht der Gameboy alle 10 Sekunden für eine Sekunde aus. 

Intelligentes Zwischenspeichern

Während der Gameboy zwischen den Energiequellen wechselt, kann der Gameboy kurz ausgehen - und das wäre mitten im Spiel natürlich ärgerlich. Dafür hat sich Hester ein System einfallen lassen, dass permanent den Energie-Speicher prüft und zwischenspeichert. Sobald der Gameboy wieder genug Strom generiert hat, geht er wieder an und man kann genau dort weiterspielen, wo man aufgehört hat - "auch, wenn sich Mario mitten im Sprung befindet", heißt es in einem Statement

Der klassische 8-Bit Gameboy hat aber auch ein Design-Update bekommen. Statt grau in grau ist die Solarenergie-Version in Neongelb und Blau gehalten. Die Solarpaneele sind als Rahmen um das Display angebracht. Das Projekt soll zeigen, dass nachhaltiges Spielen mit erneuerbaren Energien in der Zukunft möglich ist.

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