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Im Test: Die 5 besten Xbox Game Pass Cloud Games für Handys

Auch auf dem Handy lassen sich einige Cloud-Games hervorragend spielen

Ob am Macbook, Tablet oder Smartphone - unabhängig vom Endgerät kann man fordernde Titel überall problemlos spielen, das ist zumindest die Theorie des Xbox Cloud Gaming. Die einzigen Voraussetzungen: Ein Xbox Game Pass Ultimate, ein Gerät, eine gute Internetverbindung.

Einfach gestaltet sich das Spielen mit dem Xbox Cloud Gaming noch nicht. Für die meisten Spiele braucht es zwar keine Xbox oder PC, aber nicht alle Spiele im Cloud-Dienst haben ihre Steuerung an die Touchscreens von Handys angepasst.

Außer ein paar wenige – in diese fünf davon lohnt es sich, reinzuspielen:

  • Townscaper
  • Dragon Quest XI
  • As Dusk Falls
  • Minecraft Dungeons
  • Coffee Talk

Townscaper

Das entspannende Spielprinzip von Townscaper funktioniert optimal am Handy. Man tippt auf ein Feld im Raster einer leeren Karte und es taucht ein Steg auf. Tippt man auf den Steg, erscheint ein Haus. Tippt man daneben, wird das Haus breiter, tippt man auf das Haus, wird es höher. Mit jedem Tippen wächst die Insel weiter, es formen sich Türme, Brücken, Stege, Straßen - eine eigene Welt.

Das Interface von Townscaper hält sich zurück: Am linken Bildschirmrand sucht man sich die Farbe aus, in der das nächste Haus gestrichen sein soll und das war es schon. Es braucht kein Steuerkreuz, keine Buttons oder Schultertasten, die das Display verdecken. Durch die comic-hafte Grafik und das simple Spielprinzip merkt man visuell keinen Unterschied zur Konsolen- oder PC-Version. Ein Endziel gibt es bei Townscaper nicht, aber das erweist sich am Handy als optimal. So steigt man in einer ruhigen Minute ein, baut ein bisschen weiter und freut sich über die wachsende Welt.

Das Spielerlebnis von Townscraper ist befriedigend, auf jede Bildschirmberührung gibt es im Spiel Feedback, wenn immer neue Häuser aufploppen. Erstaunlich präzise ist auch das Wechseln der Fassadenfarben, obwohl die Farbfelder am Bildschirmrand klein sind, erwischt man den gewollten Ton. Auf der Mappe umschauen funktioniert erstaunlich gut, mit einem Fingerwisch ändert sich in einer flüssigen Bewegung der Blickwinkel.  

Dragon Quest XI

Das Dragon Quest-Franchise setzt seit jeher auf seine klassische JRPG-Formel: Held muss mit Freunden die Welt retten und schwingt dafür sein Schwert in die Gegnermassen. Das Spielprinzip erweist sich als optimal für die Touchscreen-Steuerung, da Dragon Quest XI nicht wesentlich von der Formel klassischer JRPGs abweicht. Durch die rundenbasierten Kämpfe muss man sich beim Spielen auf dem Touchscreen nicht mit Realtime-Kämpfen herumplagen, die gerade bei Lags und Netzwerkstörungen problematisch sein können. Die eingeblendeten Buttons halten sich zurück, es braucht wenige für das Spiel: Steuerkreuz, die üblichen vier Buttons rechts und zwei Schultertasten.

Bonuspunkte gibt es bei Dragon Quest XI für den optionalen 2D-Pixelmodus, in dem man die Welt in Pixeloptik wie aus Retro-JRPGs erlebt. Spielt man am Handy in diesem Modus, fällt das Downgrade der Grafik nicht auf und die Buttons wirken noch unauffälliger als vorher. Standardmäßig sind die Steuerelemente hier höher angesetzt als bei anderen Smartphonegames, das erweist sich nach kurzer Zeit als Vorteil, denn so liegt das Handy stabiler als sonst in der Hand. Ob man das Steuerkreuz gerade betätigt, sieht man daran, dass die Bereiche, die man berührt, aufleuchten - dieses visuelle Feedback ist ein guter Ersatz für das haptische, das man vom Controller gewohnt ist. Die rechten Button sind praktischerweise so weit voneinander entfernt, dass man nicht zufällig auf den nächsten Knopf gleitet. Deswegen erwischt man spätestens nach einer kurzen Eingewöhnungszeit man alle Steuerungselemente und tippt nicht mehr daneben.

As Dusk Falls

Das interaktive Drama im Game Pass macht vieles richtig: Gute Vertonung, schöne Optik und eine spannende Geschichte - aber vor allem kommt er ohne virtuelle Joysticks aus. Das bedeutet: Keine schwammigen Kreisfelder, die man betätigt, um sich umzusehen, keine halbdurchsichtigen Knöpfe, die den halben Screen verdecken. Stattdessen interagiert man direkt mit den Feldern des Spiels und wählt mit dem Finger aus.

Das Spielprinzip kennt man von anderen narrativen Spielen: Eine Frage wird gestellt und mehrere Antwortoptionen gegeben. Die gewünschte Antwort wählt man ganz einfach aus, indem man sie antippt. Manchmal ploppt ein Quicktime-Event auf, man wischt in eine bestimmte Richtung oder tippt schnell hintereinander auf das angezeigte Feld.

Das Spielprinzip funktioniert so gut, dass man sich die Steuerung als Alternative zu einem Controller an der Konsole vorstellen könnte. Im Prinzip übernimmt der Finger hier die Aufgabe einer PC-Maus, nur dass Wischbewegungen wesentlich besser registriert werden als bei so mancher Maus und das tippen weniger mühsam ist als das Hämmern auf die Maus. Durch dieses minimalistische Interface, das sich im Endeffekt auf die Antwortmöglichkeiten im Gespräch und Quicktime-Events beschränkt, kann man sich ganz auf die Geschichte konzentrieren.

Das zieht tiefer hinein in die verwobene Geschichte zweier Familien, deren Leben über dreißig Jahre durch einen missglückten Raubüberfall geprägt werden. Spannend ist die Multiplayer-Option mit Crossplay für bis zu acht Spieler. Während der eine am Handy in der Bahn spielt, kann der andere am PC sitzen und der nächste an der Xbox.

Minecraft Dungeons

Bei Minecraft Dungeons hat man der Cloud-basierten Version ein eigenes Interface in typischer Minecraft-Optik spendiert. Das Inventar öffnet man, indem man auf das Kistensymbol tippt, das Schwert schwingt man, indem man auf das Icon mit dem Schwert tippt. Man könnte sagen, dass das Interface fürs Handy besser ist als im Spiel auf der Konsole, weil man dank der Icons ganz sicher nicht den A-Button mit dem B-Button verwechselt.

Und wirklich: Im Kampf findet man sofort zu seinem Schwert und wechselt schnell zum Bogen, ohne überlegen zu müssen, welchen Knopf man drücken muss. Auch die Leiste für den Schnellzugriff ermöglicht dass sofortige Einsetzen der Gegenstände - auf PC oder Xbox hätte man zuerst mühsam mit der Maus oder dem Controller anwählen müssen. Ein Vorteil des Spieles, der vor allem am Handy hilft, den Überblick zu bewahren: Es bleibt dank isometrischer Perspektive aufs Geschehen auch in Kämpfen übersichtlich.

Die Grafik von Dungeons hat man für die Cloud-Version gedrosselt, aber durch die ursprüngliche Pixelgrafik behält der Dungeon-Crawler seinen Charme. Dadurch, dass man einen Dungeon spielt und danach zur Basis zurückkehrt, eignet sich der Titel gut zum Zwischendurch-Spielen. Das Ziel des Games ist einfach: Sich bis zum Ende des Dungeons durchkämpfen und überleben – auch im Multiplayer von bis zu vier Spieler*innen.

Coffee Talk

Auch Coffee Talk hat man ein eigenes Interface spendiert, das die Funktionen der Buttons auf dem Display mit Icons klarmacht. Das Spiel an sich ist gemächlich und ideal, um auf dem Heimweg von der Arbeit in der Bahn oder dem Bus abzuschalten. Man leitet ein Café, plaudert mit den Gästen, die in pixeliger Optik dargestellt werden, und bereitet ihnen Kaffee oder einen Tee zu. Mal schneit ein Ork rein, mal eine Meerjungfrau – alle haben sie zwei Bedürfnisse: Einen Kaffee trinken und über ihre Probleme reden.

Das Leben der Gäste verändert man nur, indem man ihnen ihren Kaffee richtig zubereitet, ansonsten lauscht man ihren Erzählungen über den Alltag und tippt A an, wenn sie weitererzählen sollen. Das funktioniert gut, der Button ist so groß und offensichtlich, dass man nicht daneben tippt, gleichzeitig reihen sich die anderen so, dass man sie nicht zufällig erwischt. Abseits dessen macht man in Coffee Talk nicht viel, aber die Geschichten der übernatürlichen Gäste reißen mit und die Kaffeezubereitung ist meditativ. Nachdem man den Überblick über die Positionierung aller Buttons hat, spielt sich Coffee Talk entspannt.

Die Kaffeebrauerei eilt nicht, man tippt die richtigen Zutaten im Interface an, das Spiel erkennt die Berührung präzise und die Kaffeemaschine erledigt den Rest - die Steuerung passt sich perfekt ans Smartphone an. Und vergisst man, wie man einen bestimmten Kaffee zubereitet, reicht es links unten das praktische Smartphone anzutippen, in dem alle Rezepte gespeichert sind. Coffee Talk wurde so konzipiert, dass Spieler*innen zwischendurch reinspringen können, ohne viele Erinnerungen an die Mechanik zu haben - das erweist sich am Handy als äußerst praktisch.

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Sophie Neu

neuesophie

SEO (Suchmaschinenoptimierung) und am Newsdesk im Einsatz. Seit 2022 beim Kurier. Zuvor im Reise-Ressort. Schrieb davor als freie Journalistin unter anderem für die Wiener Zeitung. Studium der Kommunikationswissenschaften an der Universität Wien.

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