Warum UPC den E-Sport für sich entdeckt hat
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2017 ist ein gutes Jahr für den österreichischen E-Sport. Obwohl es hierzulande immer wieder große Talente in einzelnen Disziplinen gibt - beispielsweise FIFA-Spieler Mirza Jahic - fehlte es lange an den Strukturen, um nachhaltig Erfolge zu feiern. Doch mit der zunehmenden Popularität von E-Sport, das mittlerweile ein Millionenpublikum vor die Bildschirme zieht, steigt auch das Interesse von Unternehmen, diesen professionell zu unterstützen.
Die neueste Initiative kommt vom Telekommunikationskonzern UPC, der vergangene Woche mit eSports.at an den Start ging. Dabei handelt es sich um eine "Plattform rund um das Thema E-Sports mit einem speziellen Fokus auf die österreichische E-Sports-Szene und Community", so Pia Römer, Vice President Digital und E-Sports bei UPC Österreich, gegenüber der futurezone.
Auf der Suche nach Fakten
Die Plattform soll dabei helfen, die mittlerweile recht große österreichische E-Sport-Community zu vereinen und Neueinsteiger für das Thema zu begeistern. Laut einer Studie vom Österreichischen E-Sport-Verband haben 32.000 Gamer in Österreich zumindest einmal an einem Turnier teilgenommen, rund 60.000 schauen regelmäßig bei Übertragungen zu.
"Die Szene selbst existiert ja schon seit vielen Jahren in Österreich. Vor knapp drei Jahren gab es auch schon mal einen kurzen Hype, der dann wieder sehr schnell abflachte", erklärt Römer. UPC glaubt, dass man E-Sport nun endgültig zum Durchbruch verhelfen könnte: "Ich denke, dass viele Unternehmen gerne in das Thema investieren würden, aber leider fehlen da oft valide Zahlen über den Markt und die Zielgruppen."
Wollen Spieler kennenlernen
Diese wolle man mithilfe von eSports.at schaffen, indem “spannende Personen vorgestellt und ein Stück begleitet werden”, wobei der Fokus auf Spielern und Fans liegen soll. Aber auch Hintergrundberichte zu Events, Wettbewerben und Spieleentwicklern seien geplant. "Das unterstützt die Szene und hilft dabei, das Thema nachhaltig zu pushen." Zusätzlich seien neben der laufenden Berichterstattung auch regelmäßige Roundtables geplant, bei denen sich Gamer, Hersteller, Veranstalter und Unternehmen austauschen können.
Zudem soll es sogenannte “GameLabs”, bei denen man die Entwicklung von Spielen kennenlernt, und gemeinsame Spiele-Tests mit der Community geben. Bei den Neuvorstellungen sollen auch Titel von der mittlerweile großen heimischen Indie-Game-Szene berücksichtigt werden. Auf einzelne populäre Titel wie "League of Legends" oder "Counterstrike Global Offensive" wolle man sich vorerst nicht beschränken. "Ich würde mir wünschen, dass wir die Fans und Gamer kennenlernen und von ihnen erfahren, was für sie die spannendsten Themen sind."
Kein UPC-Team
Ein von UPC aufgestelltes Profi-Team oder Sponsorings von einzelnen ausgewählten Teams schließt Römer aber bereits jetzt aus: "Nein, wir möchten da ganz bewusst neutral bleiben. Deshalb ist es uns generell ein Anliegen, die unterschiedlichsten Gruppen, Veranstaltungen und Spieler kennenzulernen. Wir wollen die E-Sports Community inhaltlich unterstützen." Grundsätzlich sei das Thema Sponsoring nicht das bevorzugte Mittel. Man werde zwar einzelne Events, wie dieses Jahr die Indie-Game-Messe "Play Austria" und das E-Sport-Turnier auf der "Vienna Comic Con", unterstützen, vorrangig wolle man aber das Thema E-Sport selbst bekannter machen - "mit guten Infos, validen Zahlen und entsprechender Reichweite."
Das Konzept ging in der Schweiz, in der die Plattform "eSport.ch" seit 2016 aktiv ist, bereits auf. Dort beginnt die Branche zunehmend sich zu professionalisieren. So wurde mit der "Swiss Association for Esports and Gaming" (SAEG) ein Interessensverband gegründet, der von zahlreichen namhaften Unternehmen finanziell unterstützt wird. Zudem lockte die SwitzerLAN, ein E-Sport-Bewerb in Bern, die Rekordzahl von 1000 Gamern an.
Gamer haben hohe Anforderungen
“UPC ist als Entertainment-Anbieterin natürlich mit dem Thema Gaming verbunden. Viele unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind auch enthusiastische Gamer. Sowohl Know-How und Begeisterung als auch die notwendige Infrastruktur sind vorhanden”, erklärt Römer. Auch sie sei sei ein Gaming-Fan und spiele aktiv und sehr gerne, bevorzugt “alles mit Zombies, vor allem Left4Dead und Dead Island.” Zudem sei “World of Warcraft” immer noch eines ihrer Lieblings-MMOs. “Mich interessiert einerseits das Gaming selbst, aber auch das Phänomen E-Sports und die Entwicklungen rund herum und dahinter.”
Obwohl aktuell keine spezifischen Zusatzangebote für Gamer geplant sind, sollen diese längerfristig von den Erkenntnissen aus der Partnerschaft profitieren: “Gamer haben zurecht hohe Anforderungen an ihren Provider und umso besser wir die Anforderungen und Wünsche kennen, umso bessere Produkte können wir in Zukunft für die Community entwickeln.”
Dieser Artikel ist im Rahmen einer Kooperation zwischen UPC und futurezone entstanden.
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