Fahr zur Höhle: Elon Selbstlos rettet einmal mehr die Welt
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Elon Musk ist das reale Äquivalent zu einem Superhelden. Der Multimilliardär hat die Welt bereits zweimal gerettet, nicht aus Profitgier, sondern aus unbefleckter Philanthropie. Einmal, indem er eigenhändig energiehungrige Dreck- und CO2-Schleudern durch energiehungrige Dreck- und CO2-Schleudern ersetzt hat, das andere Mal indem er günstige Weltraumflüge salonfähig gemacht hat, die allerdings teuer genug bleiben müssen, damit sie nicht der Allgemeinheit zugutekommen. Das ist gut und gerecht.
Für einen Mann von unendlicher Güte und maßloser Vision ist das aber nicht genug. Elon will auch den kleinen Leuten helfen. Da kam ihm die Nachricht von einem thailändischen Kinderfußballteam, das in einer Höhle eingeschlossen wurde, gerade recht. Selbstlos kündigte der Tech-Milliardär, als die Aufmerksamkeit und das Flehen der Weltöffentlichkeit unerträglich wurden, seinem Gefolge via Twitter an, dass er eine Lösung parat habe.
Elon löst alle Probleme
In üblicher Musk-Manier sollte es die Technik richten. Ein Mini-U-Boot ließ der Teslagründer vor den Augen der Twitteröffentlichkeit designen und testen. Zwar unhandlich und groß, aber angeblich mit weniger Klaustrophobiepotenzial sollte die - wichtige Information - aus Raketenteilen seines Weltraumunternehmens zusammengeflickte Kapsel die thailändischen Buben aus der Höhle bringen.
Dass die Kapsel gänzlich ungeeignet für die enge Höhle ist, mindert Elons Brillanz nicht, genausowenig wie die Tatsache dass der Metallsarg den Kindern kaum die Angst nehmen könnte. Dass die Bergungsaktion bis zur Fertigstellung schon fast vorbei war, ist nicht Elons Schuld. Immerhin konnte gezeigt werden, dass die Technik immer obsiegt. Das unterstreicht Musk, indem er auch noch einen für die Kapsel vorgesehen hat. Die Songliste stellt er wohl persönlich zusammen. Wäre die Kapsel einsatzfähig, müssten die Kinder wohl warten, bis das Genie die passende Playlist zusammengestellt hat. Das ist wichtig, wie Musk schon bei der selbstlosen und wissenschaftliche wertvollen Verfrachtung eines Teslas in den Weltraum demonstriert hat.
Vor Ort
Musk ist inzwischen wohl persönlich nach Thailand gefahren, um sein U-Boot abzuliefern. Zwar kann es dort nicht eingesetzt werden, aber Musk meint, dass er es für alle Fälle in Thailand zurücklässt. So hat er auch gleich noch das rückständige Südostasien ein Stück vorangebracht in Richtung seiner Zukunft. Mit Eigenwerbung hat die Aktion sicher nichts zu tun. Musk, ein bescheidener Mann, steht über billigen Inszenierungen. Dass seine Heldentaten über Twitter und aufmerksamkeitsgeile Massenmedien in der ganzen Welt verbreitet werden, stört den Elon eher. Er hat nur das Wohl der Menschheit im Sinn.
In den sozialen Medien wird seine Weitsicht und Uneigennützigkeit zu Recht gewürdigt. Wir bräuchten mehr Menschen von seiner Sorte, dann wären alle Probleme schnell gelöst, sagen seine erleuchteten Jünger. Am liebsten hätten ihn viele, er selbst eingeschlossen, gleich als wohltätigen Diktator. Dass Elon ein reicher Irrer mit Erlöserkomplex sein könnte, der an einer Welt bastelt, in der er und seine reichen Freunde die uninspirierten Drohnen mit Technologie unterjochen, ist eine Unterstellung, grenzt an Blasphemie, genau wie die Gerüchte, dass Musks reiche Freunde für den Fall, dass ihre Zukunftsvisionen scheitern, schon mal Grundstücke in Neuseeland aufkaufen. Musk wird sich nach seinem äußerst erfolgreichen Ausflug nach Thailand bald wieder auf den Heimweg machen. Barfuß. Über das Meer.
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