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Berufsrisiko

Gefährlicher Redaktionsalltag

In Technik-Redaktionen sollte - im Vergleich zu anderen journalistischen Betätigungsfeldern - eigentlich relativ geringe Gefahr für Leib und Leben bestehen. Bei der futurezone verhält sich das aber ein wenig anders. Wo andere Redakteure friedlich vor ihren Monitoren sitzen, um ihre Texte einzupflegen, krümmen sich die Schreiberlinge in unserem Büro des öfteren scheinbar grundlos vor Schmerz und fluchen dabei laut. Nur wer die Szene genau beobachtet bemerkt, dass in diesen Situationen stets ein Nerf-Pfeil im Spiel ist, der das brav schreibende Opfer abrupt aus dem Schreibfluss reißt. Besonders Treffer in Augen oder am Ohrläppchen sind schmerzhaft und erfreuen die jeweils verantwortlichen Schützen deshalb um so mehr. Je nach Opfer kann das Gejammer nach einem solchen Treffer bis zu einer Woche anhalten.

Neben sadistischen Kollegen gibt es aber auch größere Gefahren. Jüngst hatten wir mit Graf Katzula beispielsweise ein tierische Findelkind in der Redaktion zu Gast. Die Gefahr aufgefressen zu werden war in diesem Fall zwar nicht besonders hoch, ob der Graf aber Tollwut, Katzenpest oder einen neuen, noch unbekannten Erreger mit sich trägt, wussten wir nicht mit Sicherheit. Als Redakteur kann man bei uns also sogar zu "Patient Zero" werden. Bei genauerem Überlegen ist das der armen Katze gegenüber aber unfair. Sie ist für ein "Outbreak"-Szenario in der Redaktion gar nicht notwendig. Man würde durchaus auch dem ein oder anderen Kollegen zutrauen, sich im Privatleben einen neuartigen Virusstamm einzufangen und diesen mit in die Redaktion zu bringen. Wer weiss schon so genau, was die Mitarbeiter in ihrer Freizeit so alles anstellen.

Tödliche Bananen

DerKampf um die Bananen, der in der Redaktion stets heiß geführt wird, kann ebenfalls gefährlich sein. Zum einen gibt es Kollegen mit imposanten Waffensammlungen und angeblich zur Selbstverteidigung erlernten Kampfkünsten, zum anderen kann die weiche gelbe Frucht schnell im Hals stecken bleiben und so für Atemnot sorgen, vor allem, wenn sie aus Futterneid in möglichst geringer Zeit verschlungen wird. Neben den Gefahren, die im Büro lauern, bringt der Job als futurezone Redakteur auch noch andere Risiken mit sich. Die Geräte, die wir regelmäßig testen, sind oft potenziell tödlich.Ein Rasenmäher-Roboter hat schon einmal den Schuh eines Kollegen verstümmelt.

Auch autonome Staubsauger können gefährlich werden, wenn sie beim Verrichten ihrer Arbeit Stolperfallen aus Kabeln in der Wohnung errichten. Von Elektroautos, Segways und anderen motorisierten Gefährten, die wir schon ausprobiert haben, ganz zu schweigen. Die Gefahr fährt immer mit. Jüngst haben wir ein Headset getestet, das die Denkleistung mit Elektrizität steigern soll. Mögliche Nebenwirkungen des an die Therapien aus "Einer flog übers Kuckucksnest" erinnernden Geräts sind Verdummung und Persönlichkeitsveränderungen. Bislang konnten glücklicherweise aber keine Nebenwnoifggajk - Entschuldigung, da ist durch den Strom wohl doch etwas durcheinandergeraten.

Schwarzenegger lässt grüßen

Das allergrößte Risiko, das ein Technik-Redakteur bei uns im Hinterkopf behalten muss, ist aber der Aufstand der Maschinen. Irgendwann wird wohl eines unserer Testgeräte ein Bewußtsein entwickeln. Da wir für unsere Rezensionen nicht gerade zimperlich mit den Teilen umgehen, wird uns diese digitale Intelligenz wohl kaum wohl gesonnen sein. Die futurezone-Redakteure werden also wohl die ersten biologischen Sklaven unserer neuen elektronischen Herrscher werden.

Mein Tipp ist, dass es sich bei der ersten herrischen Maschine um ein Fitness-Armband handeln wird (ob fürs Handgelenk oder den Penissschaft sei dahingestellt), da diese kleinen Monster uns heute schon sagen, was wir zu tun haben. Bis dahin wird es aber hoffentlich noch eine Weile dauern. Mit diesem potenziellen Ende vor Augen lassen sich kleinere Übel wie Schaumstoff-Pfeile im Auge jedoch definitiv besser verkraften.

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Markus Keßler

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