Strache nimmt auch seine Ehefrau Philippa in Schutz
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Netzpolitik

Die Facebook-Seite von H.C. Strache ist jetzt eine „Marke“

790.000 Fans verzeichnet derzeit die Facebook-Seite von H.C. Strache. Am Tag der Wahl gab es einen klaren Aufruf, die FPÖ zu wählen. „Es sei wirklich ernst“, heißt es. „Wollt ihr das wirklich, dass alle positiven Maßnahmen aus der türkis-blauen Regierung wieder rückgängig gemacht werden?“

Gerangel um die Seite

Doch Heinz-Christian Strache, der ehemalige FPÖ-Chef, steckt mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht hinter diesen Worten. Die Seite wird laut Impressum von der FPÖ verwaltet. Und sie wurde vor kurzem vom „Politiker“ in „Marke“ umgewandelt. Seit Strache als FPÖ-Parteiobmann im Zuge der Ibiza-Affäre zurückgetreten ist, stellt sich die Frage, wie es mit der Facebook-Seite weitergehen wird.

Die Seite befindet sich nun auf jeden Fall in den Händen der FPÖ. Strache müsse seine Texte in die Parteizentrale schicken, wo sie verbessert publiziert oder überhaupt ignoriert würden, hieß es im August unter Berufung auf Partei-Insider.

Die Seite hält bei einer hohen Anzahl von Likes, wobei diese langsam sinken. Direkt nach Bekanntwerden des Ibiza-Skandals waren es noch 799.000. Entscheidend dafür, wie es mit der Seite weitergehen wird, bleibt die Frage: Bleibt Strache der FPÖ erhalten, oder wird er von der Partei ausgeschlossen? Dazu wollte sich die Partei vor der Wahl nicht äußern.

FPÖ-Fans zeigen sich erzürnt

Auf Facebook scheint die Stimmung unter den FPÖ-Fans derzeit nicht auf der Seite von Heinz-Christian Strache zu sein. Unter dem Beitrag des Wahlaufrufes warfen ihm zahlreiche „Fans“ vor, für den Absturz der Partei bei der Nationalratswahl persönlich verantwortlich zu sein. Viele „Fans“ kritisierten zudem das Antreten seiner Frau, Philippa Strache, die laut derzeitigen Berechnungen Anspruch auf ein Nationalratsmandat hätte, wie KURIER.at berichtet.

Strache sieht "kriminellen Angriff"

Doch was sagt Heinz-Christian Strache selbst dazu? Auf seinem privaten Facebook-Profil veröffentlichte er ebenfalls einen Wahlaufruf für die FPÖ, allerdings mit anderen Worten: „Denkt an eure Zukunft: Wollt ihr, dass sich Szenen wie im Jahr 2015 wiederholen? Stellt Euch vor, was uns bei einer schwarz-grünen Regierung wirklich blüht?“ Allerdings kritisierte er in einigen persönlichen Postings die derzeitige „Anbiederung“ der FPÖ-Parteispitze an die ÖVP.

Strache fühlt sich unschuldig an den herben Verlusten der FPÖ bei der Nationalratswahl. Auf die Frage eines Facebook-Nutzers, woran es wohl gelegen habe, dass die FPÖ massiv verloren habe, sagte er: „An einem kriminellen jahrelang aufgebauten Angriff gegen meine Person und die FPÖ!“

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