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Netzpolitik

EU-Wahl: FPÖ liegt bei YouTube-Werbeausgaben voran

Facebook und Google werden im EU-Wahlkampf erstmals auch für Österreich veröffentlichen, wie viel Geld die politischen Parteien in Onlinewerbung stecken. Für Google und seine Videoplattform YouTube liegen erste Zahlen bereits vor.

FPÖ wirbt massiv auf YouTube

Für den laufenden EU-Wahlkampf hat Google nun erste Zahlen vorgelegt. Demnach haben österreichische Parteien seit 20. März 37.050 Euro Euro in Werbung investiert, wobei fast die gesamte Summe auf die FPÖ entfällt (33.200 Euro) und ein kleinerer Teil auf die SPÖ (2.600 Euro). Die FPÖ liegt damit übrigens an fünfter Stelle im EU-Ranking, die SPÖ auf Platz 25. An der Spitze liegen spanische und finnische Parteien, die auch nationale Wahlen zu schlagen hatten.

Bei der FPÖ, die auf YouTube auch mit "FPÖ TV" vertreten ist, sind die Werbeausgaben rund um die Kampagnenpräsentation am 23. Mai massiv nach oben geschnellt. Allein in dieser einen Woche hat die Partei 23.300 Euro ausgegeben und damit vor allem ihr Motivationsvideo für potenzielle Nichtwähler beworben.

Parteichef Heinz Christian Strache serviert darin einem wahlfaulen FPÖ-Fan ein Bier, während im Hintergrund die "rot-grünen Zuwanderungsfanatiker" dessen Stimmenthaltung feiern. Zumindest eine Million Mal ließ die FPÖ den Spot auf Google-Plattformen einblenden. Kleinere Brötchen bäckt vorerst die SPÖ, die Personality-Videos ihres Spitzenkandidaten Andreas Schieder für jeweils zumindest 10.000 "Impressions" beworben hat.

Bisher keine Zahlen

Politische Online- und Socialmedia-Kampagnen haben zuletzt an Bedeutung gewonnen - siehe etwa Alexander Van der Bellens "Gertrude"-Video für die Präsidentenwahl oder "Die Hubers" der FPÖ im Nationalratswahlkampf. Während für klassische Plakate und Inserate Schätzungen von Marktbeobachtern vorliegen, haben große Plattformen wie Google und Facebook bisher keine Informationen veröffentlicht.

Facebook will ab Mitte Mai einen Werbebericht für alle europäischen Länder vorlegen, wie eine Sprecherin des Konzerns auf APA-Anfrage ankündigte. Auf Facebook und Instagram werden politische Inserate zwar klar gekennzeichnet und in einer Werbebibliothek gespeichert. Für die EU-Wahl wurde auch die Finanzierung von Werbung im Ausland untersagt.

Angaben zu den Werbeausgaben gibt es bisher aber nur für die USA, Indien, Israel und Großbritannien. Das dürfte sich vor der EU-Wahl jedoch ändern, wie eine Facebook-Sprecherin ankündigt: "Es wird einen Werbebericht für alle europäischen Länder geben. Wir planen, diesen Mitte Mai zu veröffentlichen."

Ausgaben in den USA

Für die USA veröffentlichen sowohl Facebook als auch Google die Ausgaben für politische Werbung seit Mai 2018. Google hat seither knapp 98.000 Inserate für 81,6 Mio. US-Dollar gemeldet, Facebook knapp 3,4 Mio. Anzeigen im Wert von 557 Mio. Dollar. Zu beachten ist allerdings, dass die Zahlen nicht direkt vergleichbar sind. Denn Facebook veröffentlicht nicht nur politische, sondern auch kommerzielle Werbekampagnen von nationaler Relevanz - also etwa auch Werbung von Visa oder Walmart.

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