Silhouettes of laptop and mobile device users are seen next to a screen projection of Google logo in this picture illustration
© REUTERS / DADO RUVIC

Netzpolitik

Google-Mitarbeiter protestieren gegen Pentagon-Auftrag

Mehr als 3100 Google-Mitarbeiter haben einen offenen Brief unterzeichnet, in dem gegen eine Zusammenarbeit mit dem US-Verteidigungsministerium demonstriert wird. „Wir sind der Überzeugung, Google sollte nicht im Kriegsgeschäft sein“, heißt es im offenen Brief, der an Google-CEO Sundar Pichai adressiert ist. „Aus diesem Grund bitten wir darum, dass Projekt Maven eingestellt wird. Zudem soll Google Richtlinien entwerfen, veröffentlichen und umsetzen, aus denen hervorgeht, dass das Unternehmen und seine Partner nie Technologien für Kriegsführung entwickeln werden.“ Google zählt weltweit insgesamt 88.000 Mitarbeiter.

Der Tech-Blog Gizmodo deckte im März auf, dass Google mit dem US-Verteidigungsministerium zusammenarbeitet. Der US-Konzern unterstützt die Forschungsabteilung des Pentagon bei der Entwicklung des KI-Systems Maven. Dieses soll selbstständig Objekte und Personen auf Foto- und Videoaufnahmen erkennen können. Die Technologie soll unter anderem in autonomen Drohnensystemen zum Einsatz kommen. Google versuchte bereits damals zu beschwichtigen und betonte, dass man spezifisch an einem „nicht den Angriff unterstützenden“ Teil des Projekts mitarbeite.

Google: Soll Menschenleben retten

„Die Technologie wird verwendet, um Bilder zu markieren, die von einem Menschen überprüft werden sollten. Damit sollen Menschenleben gerettet und wiederholende Arbeiten reduziert werden“, so Google. Man stelle zudem keine Technologie zur Verfügung, auf die nicht andere Kunden auch Zugriff hätten. Die Unterzeichner des offenen Briefes fürchten dennoch, dass der Auftrag des Pentagons „irreparablen Schaden“ an der Marke Google verursachen könnte. Google gab gegenüber der BBC bekannt, dass man an Richtlinien für den Umgang mit Machine-Learning-Technologien arbeite.
 

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Michael Leitner

derfleck

Liebt Technik, die Möglichkeiten für mehr bietet - von Android bis zur Z-Achse des 3D-Druckers. Begeistert sich aber auch für Windows Phone, iOS, BlackBerry und Co. Immer auf der Suche nach "the next big thing". Lieblingsthemen: 3D-Druck, Programmieren, Smartphones, Tablets, Open Hardware, Videospiele

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