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Netzpolitik

Mark Zuckerberg bestreitet Schmutzkampagnen-Vorwurf

Mark Zuckerberg hat nach eigenen Angaben erst aus einem Zeitungsbericht erfahren, dass Facebook eine PR-Firma beschäftigt hat, die Kritiker hinterrücks in ein schlechtes Licht rücken sollte. Auch Geschäftsführerin Sheryl Sandberg, die sich bei Facebook viel mit politischen Fragen befasst, habe davon angeblich nichts gewusst. Trotz des Debakels werde sie ihren Job behalten, macht Zuckerberg klar: „Sie leistet insgesamt gute Arbeit. Jemand aus dem Kommunikationsteam muss die Agentur angeheuert haben.“

In einer Firma mit der Größe von Facebook werde es immer passieren, dass Mitarbeiter etwas machten, wovon Vorstand und Geschäftsführung nichts wissen. Das Unternehmen wolle jetzt aber Beziehungen zu anderen PR-Agenturen auf den Prüfstand stellen, um mögliche weitere ähnliche Fälle herauszufiltern. Seinen Vorsitz im Verwaltungs- und Aufsichtsrat werde er nicht abgeben, so Zuckerberg.

PR-Agentur soll Gegner diffamiert haben

Facebook hatte nach einem Bericht der „New York Times“ die PR-Firma Definers damit engagiert, negativen Schlagzeilen gegen Kritiker, politische Gegner und Tech-Unternehmen wie Apple und Google zu publizieren. Unter anderem sollen Journalisten auch ermutigt worden sein, sich die Finanzierung der Organisation „Freedom from Facebook“ genauer anzusehen. Dabei sei angedeutet worden, dass unter ihren Geldgebern der Investor George Soros sei. Es hätte dabei der Eindruck erweckt werden sollen, dass die Kampagne von einem bekannten Facebook-Kritiker unterstützt werde.

Neues Gremium für User

Die Geschäftsbeziehung zu Definers sei „vergangene Nacht“ beendet worden, sagt Mark Zuckerberg. Gleichzeitig kündigt er für kommendes Jahr auch ein neues unabhängiges Gremium an, an das sich Nutzer wenden können, die mit der Löschung ihrer Inhalte durch Facebook nicht einverstanden sind. Zuckerberg versichert zudem auch, dass die Facebook-Führung nicht versucht habe, die Untersuchungen zu russischen Propaganda-Kampagnen im Rahmen der US-Präsidentenwahl 2016 zu bremsen.
 

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Marco Di Lorenzo

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