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Netzpolitik

Präsidentschaftswahl in Belarus: Shutdown von A1-Mobilnetz

Das A1-Mobilfunknetz in Belarus ist ausgefallen. Und es nicht das einzige: landesweit wurde das Internet mehrerer Betreiber kurz vor der Präsidentschaftswahl (nicht zum ersten Mal) abgeschaltet. Heute Abend (Ortszeit 20 Uhr) sollen die Bürger über das neue Staatsoberhaupt entscheiden. 

Alexander Lukaschenko hofft darauf, zum sechsten Mal zum Präsidenten gewählt zu werden, seine Gegner hingegen hoffen auf Veränderung und setzen auf die Oppositionskandidatin Swetlana Tichanowskaja. Doch wie auch während Protesten im Juni sorgt der Staat aktuell für Abschottung. 

Größter Mobilnetzbetreiber

Bereits im Juni wurde das Mobilfunknetz von A1 Belarus, Tochter der heimischen A1 Telekom Austria Group gestört, während Protesten gestört, sodass die Nutzer keinen Internet-Zugriff mehr am Handy hatten. Eine Taktik, um Demonstrationen, die sich über das Internet organisieren, zu blockieren. In Belarus zählt der Mobilfunk-Betreiber fast 5 Millionen Abonnenten und zählt zu einem der größten im Land.

Das ist auch heute wieder der Fall, wie die Website von A1 Belarus vermuten lässt. Dort heißt es, dass Kunden Schwierigkeiten haben könnten, einige Services über das mobile und Festnetzinternet in Anspruch zu nehmen. Der Betreiber habe keine Kontrolle über diesen Ausfall, heißt es.

Soziale Netzwerke lahmgelegt

Laut Intellinews wurden auch soziale Netzwerke und VPN blockiert. Zudem sei eine Audiodatei der Central Election Commission (CEC) geleakt: Daraus sei zu hören, dass der Staat Lukaschenko schon vor der Wahl mit 67 Prozent der Wahlstimmen zum neuen Präsidenten ernannt hat. Die Hoffnungsträgerin der Bürger, Swetlana Tichanowskaja, soll hingegen mit 17 Prozent aus dem Rennen gehen.

Junge Präsidentschaftskandidatin Swetlana Tichanowskaja

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