Im Rahmen der Proteste gegen Polizeigewalt kam es zu Plünderungen

Im Rahmen der Proteste gegen Polizeigewalt kam es zu Plünderungen

© APA/AFP/AGUSTIN PAULLIER / AGUSTIN PAULLIER

Netzpolitik

Rechte geben sich als Antifa aus, um Gewalt in USA zu schüren

In mehreren Städten in den USA gibt es gewaltsame Unruhen. Dahinter stecken gewaltbereite Gruppierungen, die die friedlichen Proteste gegen Polizeigewalt überschatten.

Der US-Präsident Donald Trump sieht das lose linksradikale Netzwerk Antifa als Drahtzieher. Auf Twitter hat er verkündet, Antifa als terroristische Organisation einstufen zu lassen. Kurz darauf wurde das vermeintlich offizielle Twitter-Konto von Antifa USA gelöscht, nachdem dort zu Gewalt in „weißen Nachbarschaften“ aufgerufen worden war.

Die Trump-Unterstützer sahen das als Bestätigung und feierten den Schlag gegen Antifa als Erfolg. Nur hat Twitter das Konto nicht wegen dem Gewaltaufruf gelöscht. Und es war auch kein Konto der Antifa.

Fake-Konto der Rechten

Wie ein Sprecher von Twitter gegenüber NBC sagte, war es ein Fake-Konto einer rechten Gruppierung. Laut Twitter habe man bereits mehrfach Fake-Accounts dieser rechten Gruppierung namens Identity Evropa gelöscht, die auch als Anti Defamation League (ADL) bekannt ist.

Das Ziel war vermutlich Gewalt zu schüren bzw. die Antifa anzuschwärzen, um der US-Regierung einen Grund zu geben, stärker gegen Antifa vorzugehen. Trumps Versuch Antifa als Terrorgruppe einstufen zu lassen zeigt, dass es offensichtlich funktioniert hat.

Außerdem hat Twitter den Hashtag #dcblackout aus den Trends entfernt. Hunderte Spam-Accounts hatten den Hashtag genutzt, um ihn viral gehen zu lassen. Damit wurde die Verschwörungstheorie verbreitet, wonach das Weiße Haus das Internet in Washington DC deaktiviert habe, damit niemand von den gewalttätigen Ausschreitungen berichten könne. Mehrere Journalisten vor Ort hatten aber bestätigt, dass das mobile Internet normal funktioniert habe.

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