Negativpreis

"Scheiß Internet"-Preis für EU-Digitalkommissar Oettinger

EU-Digitalkommissar Günther Oettinger wurde der "Wolfgang-Lorenz-Gedenkpreis für internetfreie Minuten" (#Wolo15) für seine Aussagen zum Internet, der Netzgemeinde und der Beschimpfung von Aktivisten und Journalisten als Taliban verliehen.

Mit seinen fragwürdigen Äußerungen konnte sich der "Cyberkommissar der Herzen", wie es in der Nominierungsrede hieß, unter anderem gegen Recep Tayyip Erdogan und der Agentur Modern Mind Marketing, die versucht hatte die Meinung von Internetnutzern mit bezahlten Jubelpostings zu manipulieren, durchsetzen. Auch Hermann Petz galt als heißer Kandidat, schließlich wollte er Qualitätsjournalismus in einem E-Book auf Papier verbannen. Insgesamt gab es dieses Jahr zwölf Nominierungen.

Der WOLO15
Das Publikum votierte für Wolfgang Brandstetter (ÖVP) und Josef Ostermayer (SPÖ), die sich mit der Einführung einerSpeichermedienabgabe, besser bekannt als Festplattenabgabe im Rahmen der jüngsten Urheberrechtsnovelle "verdient gemacht haben".

Zum Preis:

Gegen das “Scheiß-Internet”, in das sich die jungen Menschen “verkriechen” statt gegen herrschende Strukturen zu protestieren, polterte im Herbst 2008 der damalige ORF-Programmdirektor Wolfgang Lorenz auf einem Grazer Diskussionspodium. Diese denkwürdigen Aussagen waren der Anlass für den Negativpreis, der seit 2009 verliehen wird.

Auch 2015 wurden wieder unqualifizierte Äußerungen zu den Bedingungen des Informationszeitalters durch eine Fachjury aus Medien, Wissenschaft und Technik hervorgehoben und dadurch versucht zu entkräften. Gestiftet und organisiert wird der Preis vom Wiener KünstlerInnen-Kollektiv monochrom.

Die Jury:

Die Mitglieder der diesjährigen Jury waren Lena Doppel, Michael Eisenriegler, Jana Herwig, Fabian Schmid und futurezone-Journalistin Barbara Wimmer. Durch den Abend führte Paul Lohberger.

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