A1-CEO: "Investition in Glasfaser ist Investition in die Zukunft"
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Eine leistungsfähige Internetverbindung mit reichlich Bandbreite wird längst als eine Selbstverständlichkeit angesehen. Ähnlich wie Kraftwerke, Stromnetze und Verkehrsadern stellt das Internet einen zentralen Teil der Infrastruktur dar.
Auch wenn Stromleitungen, Eisenbahnen und Straßen deutlich präsenter sind als Netzwerkkabel und Funktürme, ist die Bereitstellung des Internets nicht weniger aufwendig.
Wir haben Marcus Grausam, CEO von A1 Österreich erkundigt, wie es um den Glasfaserausbau in Österreich steht, welche Vorteile er bringt und was das alles mit dem "Internet of Things" zu tun hat.
futurezone: Das Internet-of-Things (IoT) hat sich massiv gewandelt - vom reinen Schlagwort zum Querschnittsthema, das aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken ist. Welche Bilanz ziehen Sie aus den vergangenen Jahren in Bezug auf IoT?
Marcus Grausam: Ja, das stimmt: IoT ist für viele Unternehmen nicht mehr wegzudenken. IoT-Anwendungen steigern zum Beispiel die Effizienz in Produktionsbetrieben, können aber auch ganz direkt die Nachhaltigkeitsziele eines Unternehmens unterstützen, wenn man über IoT-Sensoren etwa den Energieverbrauch misst und steuert. Und das sind nur 2 Beispiele von vielen, die wir in Zukunft sehen werden.
Wie wirken sich 5G und Glasfaser auf das Internet-of-Things aus?
5G und Glasfaser sind eine der Hauptzutaten von IoT: nämlich die Connectivity. IoT-Devices müssen, teils ständig, teils in regelmäßigen Abständen miteinander oder mit einer Steuereinheit kommunizieren. Gerade 5G hat hier seine Stärken, denn es kann mit weniger Energieverbrauch mehr Devices gleichzeitig verbinden und ermöglicht so erst das Internet der Dinge.
Wie kommt der Glasfaserausbau voran?
Unser Ziel ist es, der steigenden Nachfrage nach schnellem Internet und digitalen Angeboten in ganz Österreich gerecht zu werden. Dafür investieren wir jährlich mehr als 600 Millionen Euro in den Ausbau der digitalen Infrastruktur und erweitern das Glasfasernetz in den Städten und auch im ländlichen Raum. So hat das A1-Glasfasernetz mittlerweile eine Länge von mehr als 72.000 Kilometern erreicht - allein seit Jahresbeginn konnten wir rund 4.000 Kilometer Glasfaser verlegen. Damit schließen wir jedes Jahr bis zu 200.000 zusätzliche Haushalte direkt an das A1-Glasfasernetz an.
Wie wird der Glasfaserausbau von den Gemeinden angenommen? Schließlich müssen dafür ja zahlreiche Gemeindestraßen aufgerissen werden.
Die Gemeinden haben durchwegs erkannt, wie wichtig das Thema Glasfaser geworden ist, auch um als attraktiver Standort für Unternehmen oder zukunftsorientiertes Wohnen wahrgenommen zu werden. Auch für kleinere Gemeinden ist das Thema Digitalisierung ein wichtiger Schritt in die Zukunft, für den es sich lohnt, jetzt den entsprechenden Aufwand zu betreiben.
Wir arbeiten stets sehr eng mit den Gemeinden zusammen, um den Ausbau für die Einwohner*innen so einfach wie möglich zu machen und achten auf eine schonende Verlegung, beispielsweise durch die Nutzung bestehender Leerverrohrungen.
Sind Sie beim Glasfaserausbau mit der Unterstützung durch die Politik zufrieden?
Die Förderung des Glasfaserausbaus war eine wichtige Initiative. Die Anzahl der geförderten Projekte führt jedoch mittlerweile zu deutlichen Kapazitätsengpässen auf dem Markt. In diesem Sinne schlagen wir vor, ein nachfrageorientiertes Fördermodell zu entwickeln, bei dem das Geld der Förderer effektiv bei den Bürger*innen ankommt. Auf diese Weise könnten die vorhandenen baulichen Ressourcen weiter optimiert werden.
Außer schnelleres Internet - was haben die Leute eigentlich von einem Glasfaseranschluss?
Schnelles Internet gehört heute in jedes Haus und jede Wohnung - wie Wasser oder Strom. Ob im Homeoffice, beim Fernstudium, bei der Nutzung von Geräten im Smart Home oder beim Streamen und Gamen - eine reibungslos funktionierende Breitbandanbindung ist selbstverständlich geworden - und fällt erst auf, wenn sie fehlt.
Darüber hinaus ist die Investition in Glasfaser auch eine Investition in die Zukunft. Denn der Datendownload in unseren Haushalten steigt von Jahr zu Jahr und es ist wichtig, sich jetzt auf die digitalen Angebote der nächsten Jahre vorzubereiten, sei es 8k-Video, Augmented Reality oder das Bewegen in virtuellen Welten.
Ein flächendeckendes Glasfaser-Gigabit-Netz und 5G sollen also demnächst zum Standard werden. Können Sie bereits einen Ausblick darauf geben, was als nächstes kommt?
Die Mobilfunktechnologie entwickelt sich ständig weiter, die Standards werden etwa alle 10 Jahre erneuert. Mit 3G konnten wir erstmals das Internet mobil nutzen, 4G brachte uns Smartphones, Multimedia und die Übertragung von Videos und Musik. Mit 5G haben wir nun ultraschnelles Internet in der Hosentasche und eine technologische Basis für das Internet der Dinge.
Was die nächste Mobilfunkgeneration bringen wird, darüber können wir heute nur spekulieren. Ich bin davon überzeugt, dass die Vernetzung von Geräten und Sensoren weiter um ein Vielfaches zunehmen wird und die Technologien der Zukunft dafür die Grundlage schaffen - mit noch höheren Geschwindigkeiten und deutlich verbesserter Energieeffizienz.
Dieser Artikel entstand im Rahmen einer Kooperation mit A1 Österreich.
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