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Bezahlen per App: Jö macht Apple Pay Konkurrenz

Der Jö Bonus Club startet eine Kooperation mit dem österreichischen Zahlungs-Start-up Bluecode, wodurch die Bezahlung direkt über die Jö-App ermöglicht wird. Bluecode hat ein System entwickelt, bei dem Zahlungen an der Kasse durch Scannen eines Barcodes durchgeführt werden können.

In der Praxis wird an der Kassa nur mehr ein Strichcode gescannt. Über diesen wird man als Mitglied des Bonusprogramms identifiziert und gleichzeitig wird ein Zahlungsvorgang über BluCode initiiert. Das Besondere an der Zahlungsfunktion von jö&GO! ist, dass der Scan bereits erfolgen kann bevor oder während die Waren gescannt werden. Am Ende muss von der Kassenkraft lediglich die Bezahlung bestätigt werden. 

Kontaktlos

Kunden müssen kein Terminal berühren oder dort einen PIN eingeben - auch bei Beträgen über 50 Euro. Möglich ist das, weil die Identifikation per PIN oder Biometrie bereits am Smartphone erfolgt, sobald man den Jö&GO!-Strichcode aufruft. “Es ist mit Sicherheit der schnellste Weg, um im Handel zu bezahlen”, sagt BlueCode-Chef Christian Pirkner.

Damit will man unter anderem Apple Pay Konkurrenz machen. “Loyality und Bezahlung mit nur einem Scan gibt es bei Apple Pay nicht”, erklärt Mario Rauch, CEO vom Jö Bonus Club. 

Um die Funktion zu nutzen, muss man Bluecode zuerst in der Jö-App freischalten. Dazu wählt man die entsprechende Funktion aus, loggt sich mit seinen Online-Banking-Zugangsdaten ein und autorisiert Bluecode, Abbuchungen vorzunehmen. Unterstützt werden alle österreichischen Banken. Auch, wenn man bereits Bluecode-Kunde ist, muss man diesen Prozess durchspielen, da die Autorisierung nur für den Rahmen der jeweiligen App gegeben werden. 

Datenschutz

Sowohl Jö als auch Bluecode betonen, dass keinerlei Kundendaten miteinander verknüpft werden. So hat Jö keinen Einblick in den Zahlungsprozess. In dem Moment, in dem die Zahlung gestartet wird, wird an Jö lediglich die verschlüsselte Mitglieds-ID übermittelt, um dem Kunden den Einkauf zuordnen zu können. Sämtliche Informationen zur Zahlung laufen rein über Bluecode bzw. über die eigene Bank. 

Beim gescannten Barcode handelt es sich um einen gewöhnlichen Bluecode-Barcode. Man kann damit also auch theoretisch abseits von Jö-Partnern bezahlen, sofern der Dienst unterstützt wird. In solch einem Fall werden lediglich die für die Zahlung notwendigen Informationen und nicht die Stammkundeninformationen übertragen. 

Wer was gewinnt

Während Kunden in erster Linie durch Bequemlichkeit und einen schnelleren Zahlungsvorgang profitieren sollen, erhofft man sich bei Jö dadurch die Durchdringung der App zu steigern, wie Rauch erklärt. 

Bluecode selbst finanziert sich über Transaktionsgebühren, die bei den Händlern anfallen. Für jene kostet eine Bluecode-Zahlung in etwa so viel wie eine Bankomatzahlung, wie Rauch ausführt.

Für die Händler am teuersten sind Zahlungen über Kreditkarten, was besonders im Lebensmittel-Einzelhandel problematisch sei, da dort die Margen relativ gering ausfallen. “Ein teures Zahlungsmittel frisst die Margen auf”, sagt Rauch. Mobile Payment sei aktuell noch kein dominantes Zahlungsmittel, das werde sich aber steigern. Aktuell würden die meisten Kunden laut Rauch mit Bankomat bezahlen. 

Zwischen die Bank des Kunden und der Bank des Händlers schiebt sich eine US-amerikanische Wand

Christian Pirkner | Bluecode-CEO

Bluecode-Chef Pirkner warnt anlässlich des Starts von Jö&GO! - wie bereits zuvor mehrmals - auch vor der US-amerikanischen Dominanz am Zahlungssektor. So seien sowohl Visa als auch MasterCard und Maestro US-amerikanische Firmen und mit Apple Pay und Google Pay drängen weitere Riesen auf den Markt. 

“Zwischen die Bank des Kunden und der Bank des Händlers schiebt sich eine US-amerikanische Wand”, so Pirkner.  Bei Diensten wie BlueCode bleibe die Wertschöpfung hingegen in Europa, wie er betont. 

Laut Pirker ist die Kombination mit Jö bislang ein einzigartiges Projekt in Europa und er hoffe, dass es auch im europäischen Ausland Beachtung findet. “Wir wollen das in einigen Ländern auch als Vorzeigeprojekt präsentieren”, so der Bluecode-Chef.

Die Jö-App mit der Unterstützung für Jö&GO! wird bereits ausgerollt. Für die meisten User sollte sie nach einem Update der App im Play Store bzw. App Store verfügbar sein. Bei einigen wenigen Usern kann es ein paar Tage dauern, bis die neueste Version der jö-App im App Store aufscheint.

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Thomas Prenner

ThPrenner

Beschäftigt sich mit Dingen, die man täglich nutzt. Möchte Altes mit Neuem verbinden. Mag Streaming genauso gern wie seine Schallplatten. Fotografiert am liebsten auf Film, meistens aber mit dem Smartphone.

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